Freiwillige Ehrensache seit 1872

Im September des Jahre 1872 gründen die Ortsbewohner Johann Bauer, Vinzenz Beck, Josef Humpelstätter, Michael Husmann, Josef Kroneis, Jakob Lackner, August Maly, Johann Schlöderitzko, Peter Tröthan und Karl Walzenhofer die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf. Anfangs beginnt man mit einer Holz- Handdruckspritze, den Brandschutz des Ortes sicherzustellen.

1880 - 1837

1880 wird eine Knaust'sche Handdruckspritze angeschafft und im Jahre 1912 stellt man eine Dampfspritze in Dienst. Für das Jahr 1923 ist ein Zubau des Zeughauses geplant, dieses Vorhaben wird aufgrund zu hoher Kosten zurückgestellt. Zwei Jahre später schafft man eine freistehende mechanische Leiter an, und ein weiteres Jahr später hält mit der Anschaffung einer Autospritze die Motorisierung Einzug in die Feuerwehr. 1931 ersteht man ein Mannschaftsauto auf Mercedes. Das Zeughaus wird 1937 um einen neu errichteten Schlauchturm erweitert. Weitere zwei Fahrzeuge erhält die Feuerwehr im Jahre 1938, eine "Graham- Page- Achtzylinder- Limousine" und einen "Hanso- Lloyd".

1938-1950

Mit dem Anschluß an das Deutsche Reich am 12. März 1938 beginnt ein dunkles Kapitel - nicht nur in der Feuerwehrgeschichte: Wiener Neudorf wird Groß-Wien (24. Bezirk) angegliedert und die FF der Feuerwehr Wien unterstellt. In weiterer Folge wird die Feuerwehr Wien in eine Feuerschutzpolizei umgewandelt, die Männer erhalten dunkelblaue Uniformen.1940 werden in Groß-Wien im Rahmen des Luftschutzdienstes eigene Feuerlösch- und Entgiftungsbereitschaften eingerichtet.
Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges dezimiert den Mannschaftsstand deutlich. Ab dem Frühjahr 1941 werden Männer zur Feuerschutzpolizei dienstverpflichtet und zum Übungs- und Exerzierdienst befohlen. 

Im September 1943 wird für Wiener Neudorf unter Dienstbereich III der Feuerschutzpolizei Wien eine neue Ausrückordnung erlassen. Auf dem heutigen Gelände des Industriezentrums NÖ- Süd befindet sich das legendäre Flugmotorenwerk Ostmark, welches eines der häufigsten Angriffsziele der Bomberflugzeuge ist.
Nach Fliegerangriffen kommt es zu schwierigen Feuerwehreinsätzen: Verletzte und Tote sind aus Kellern zu bergen, Brände zu löschen und Pölzungen durchzuführen.
In Wiener Neudorf verzeichnet man 1944 exakt 80 Interventionen nach Bomben-Abwürfen.1945 wird Josef Hammer, Feuerwehralarmbereitschaft Wiener Neudorf, durch einen Bombentreffer getötet.

Nach den Kriegswirren erfolgt mühsames Zusammentragen verschleppter Feuerwehr- Requisiten und Fahrzeuge. In den ersten Wochen der Nachkriegszeit verfügt man lediglich über zwei alte Tragkraftspritzen. Idealistische Feuerwehrmänner sind unermüdlich um den Wiederaufbau der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf bemüht.
Namen wie Johann Eggerer, Eduard Sekyra, Georg Haslinger, Leo Kubinsky, Mathias Wunder und August Kopitsch scheinen immer wieder in alten Protokollbüchern auf.
Der zurückerhaltene Mannschaftswagen kann in Ermangelung der erforderlichen finanziellen Mittel nicht repariert werden, sodass man ihn schweren Herzens wieder abtreten muss.

1950-1969

Mit dem Jahre 1950 setzt die zweite Motorisierungswelle ein: Ein gebrauchter Chevrolet wird - wie so viele andere Fahrzeuge auch - unter der Federführung von Franz Langer zu einem Rüstwagen umgebaut und bei der Feuerwehr der Stadt Wien unter der Bezeichnung Rüstwagen, Fahrzeug- Nr. 240, Stationierungsort Wiener Neudorf, polizeiliches Kennzeichen W 76.240, geführt.

1954 unterstützt die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf im Katastropheneinsatz anlässlich des Donauhochwassers die Tullner Kollegen. Nun geht es kontinuierlich aufwärts: 1958 kann das erste Tanklöschfahrzeug, liebevoll "Karoline" genannt, in Dienst gestellt werden. Ein Jahr später folgt eine Zille. Das damals modernste Einsatzfahrzeug, ein Leichtes Löschfahrzeug auf Opel Blitz, wird 1962 angeschafft.

Brand im Versteigerungshaus 1979
Brand im Versteigerungshaus 1979

1970-1979

Ab 1970 setzt in Wiener Neudorf eine rasante Entwicklung ein. Die Einwohnerzahl hat sich seitdem verdoppelt und steigt weiter an. Zahlreiche Betriebe haben die Verkehrsgunst zu Betriebsgründungen genutzt und neue Arbeitskräfte angezogen. In absoluten Zahlen: Rund 9.000 Personen leben auf einer bescheidenen Fläche von 6,1 km².

1972: Ein Tanklöschfahrzeug 2000 auf Mercedes- Benz-- Fahrgestell, ein Mannschaftstransportfahrzeug auf Ford Transit und ein Rüstanhänger werden in Dienst gestellt. Mit den ersten vier Burschen gründet man die erste Feuerwehrjugendgruppe. Der Mitgliederstand beträgt 13 Mann Kommando- und Chargendienstgrade, 18 Mannschaftsdienstgrade, sieben Reservisten sowie vier Angehörige der Feuerwehrjugend. Die Gesamteinsatzzahl beträgt 244, davon 33 Brandeinsätze, 79 Technische Hilfeleistungen und 132 Wasserversorgungen.

1973: Am 18. August erfolgt die Übersiedlung in das neue Feuerwehrhaus, welches mit 1. September 1973 offiziell in Betrieb genommen wird. Ein Großbrand im alten Brauereigebäude, dem späteren Versteigerungshaus, macht den Einsatz von 20 auswärtigen Feuerwehren erforderlich. Drei Feuerwehrmänner der insgesamt 260 Eingesetzten werden im Zuge der Brandbekämpfung verletzt.                                             

1974: Am 20. Jänner wird erstmals in der Feuerwehrgeschichte der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf eine Mitgliederversammlung abgehalten und ein Öleinsatzfahrzeug seitens der NÖ Landesregierung zugewiesen. Bezirksalarm wird bei einem Großbrand in einem Nitrofilmlager des Österreichischen Filmarchivs bei Laxenburg ausgelöst: 40 Filmrollen und ein Pkw fallen den Flammen zum Opfer.
Im November werden wir zu einem tragischen Tankwagenunfall bei Münchendorf gerufen: Ein mit 25 Tonnen Rübenmelasse beladenes Schwerfahrzeug verunfallte, der Lenker wird im Fahrerhaus erdrückt.

1975: Die ersten Personenrufempfänger (Piepserl) und ein Kommandofahrzeug werden angekauft.

1976: Erstmals wird ein Außen-Grundlehrgang der NÖ Landesfeuerwehrschule in Wiener Neudorf abgehalten, der bis dato zweimal jährlich stattfindet. Nach Kollision mit einem Lkw-Zug prallt im Mai ein Autobus in die massive Klostermauer. Dabei entsteht beträchtlicher Sachschaden.

1977: Zwei Feuerwehrmänner legen die Sprengdienstleistungsprüfung ab, und vier Mann erringen das begehrte Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold. Darüber hinaus nimmt eine Bewerbsgruppe an den Leistungsbewerben in Südtirol/Italien teil.
Der Fuhrpark wird durch ein KRAD Jawa 350 erweitert. 70 Mitglieder gehören der Feuerwehr an. Forellenbestand kann nach Heizölaustritt aus Lackfabrik in Gaaden gerettet werden.

1978 - Großbrandserie im Bezirk Mödling: Lack-Produktionshalle in Guntramsdorf nach Explosion in Vollbrand. Der Jahrhundertbrand bei Sleepy- Vösendorf fordert auch die Wiener Neudorfer Feuerwehr. Aufgrund Wasserversorgungsprobleme brennt der Polstererzeugungsbetrieb bis auf die Grundmauern nieder.
Die Industrie-Großbrandserie reißt nicht ab:
Eine Autozubehörfirma in Perchtoldsdorf brennt nieder-15 Millionen Schilling Sachschaden.
Ein umgestürzter Tankzug auf der Außenringautobahn beschert der Feuerwehr Wiener Neudorf einen langwierigen Einsatz: Etwa 5.000 Liter Mineralöl treten aus.
Die Gemeinde stellt der Feuerwehr ein neues Tanklöschfahrzeug 2000 auf Mercedes-Benz, als Ersatz für die ausgediente "Karoline", zur Verfügung. Dieses Fahrzeug verfügt bereits über eine Seilwinde.

1979: Eine mobile Atemluftfüllstation, das erste Atemluft-Füllfahrzeug seiner Art Österreichs, auf Ford und ein Lastfahrzeug auf Volkswagen werden angekauft. Ein Massenunfall kostet zwei Menschen das Leben, 16 Fahrzeuge brennen vollständig aus. Im Zuge des 200jährigen Jubiläums der Pfarre Wiener Neudorf spendet Weihbischof Florian Kuntner im Jahre 1980 mehreren Feuerwehrmännern das Sakrament der Firmung. Der Alarmplan "Einsatz Wien" wird geschaffen, welcher im Anlaßfall ein Einrücken der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf in die Wiener Hauptfeuerwache Favoriten vorsieht.

1980-1990

Das Jahr 1981 beginnt mit 77 Sturmeinsätzen. Erfreuliche Erfolge sind zu melden: 1. und 4. Platz bei Bezirksfeuerwehrleistungsbewerben, 1. Platz beim Bezirks-Fußballturnier, Platz 5 in der Silber- und Platz 10 in der Bronze-Wertung im Zuge der Landesfeuerwehrleistungsbewerbe. ÖBFV- Präsident Sepp Kast besucht die Feuerwehr. Ein altes Kommandofahrzeug wird ausgeschieden.

Im Jubiläumsjahr 1982 kann der Feuerwehrhauszubau realisiert werden: Schulungsraum, Einstellhalle, Waschbox und Lagerräume werden in Betrieb genommen.

Die Einsatzzahl steigt auf 300 an, der Mannschaftsstand beträgt 78 Mann. Ein Gefährliche- Stoffe- Fahrzeug der NÖ Landesregierung wird in Wiener Neudorf stationiert.
Auf der Südautobahn ereignet sich ein Massenkarambolage mit rund 200 beteiligten Fahrzeugen; bei einem Austritt von 28.000 Litern Salzsäure in einem chemischen Betrieb intervenieren wir ebenfalls.

1983 wird ein mobiler Öl- und Benzinabscheider bei uns stationiert. Ein verheerender Großbrand vernichtet in Mödling Plattenlager, Lagerplatz und Sägespänesilo eines Holzverarbeitungsbetriebes. Windböen machen die Brandbekämpfung der 364 eingesetzten Feuerwehrmänner aussichtslos.

1984 zerstört ein Großbrand das "Waldhotel" in Weißenbach- Wassergspreng: Alarmstufe 4 für die Feuerwehren des Bezirkes.                                       

1986: Das LLF wird an die Gemeinde Irnfritz verkauft, ein Schweres Rüstfahrzeug mit Kran auf Mercedes-Benz durch die Gemeinde und ein Vorausfahrzeug auf Volkswagen aus Mitteln der Feuerwehr angeschafft. Das Pulverlöschfahrzeug wird ebenfalls veräußert. Ein Großbrand in der Buchdruckerei des Missionshauses St. Gabriel in Maria Enzersdorf ist der Grund für den Einsatz von 239 Feuerwehrmännern des Verwaltungsbezirkes Mödling.

Im Jahre 1987 beträgt der Mitgliederstand stolze 90 Mann. Die Einsatzzahlen steigen dramatisch an: 711 Ausfahrten, davon 110 Brandeinsätze und 610 Technische Hilfeleistungen. Ein Kommandofahrzeug wird nach Theresienfeld verkauft, ein Lebensmittelkonzern spendet ein Mannschaftstransportfahrzeug auf VW-Basis.
Spektakuläre Einsätze: Autobusunfall mit zwei eingeklemmten Personen, Bergung eines Selbstmörders aus einem Kunstharztank und Großbrand in einem Holzverarbeitungsbetrieb im nahen Mödling.

1988: Am 10. Mai brennt auf der Autobahn A2 ein Autobus vollständig aus, ein Großbrand zerstört große Teile einer Lackfabrik in Guntramsdorf, ein toter Badegast wird aus einem Teich geborgen, und bei einem Verkehrsunfall kurz vor Weihnachten müssen sechs eingeklemmte Personen aus zwei Kfz befreit werden.

Im Juni 1989 wird von der Feuerwehr ein Kommandofahrzeug auf VW Passat-Kombi angeschafft sowie eine Übungswand in Betrieb genommen.
Aufsehenerregende Einsätze: Brand im Einkaufscenter Shopping-City-Süd bei Vösendorf, Massenunfall auf der Autobahn A2 mit 100 beteiligten Fahrzeugen und Wohnungsbrand am 25. Dezember, ausgelöst durch ein Spielzeugauto.                                           

1990: Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges 2000-200 auf Mercedes-Benz-Basis. Indienststellung eines Versorgungsfahrzeuges mit Hydraulik-Ladebordwand auf Mercedes-Benz-Fahrgestell. 

Der Fuhrpark im Jahr 1980
Der Fuhrpark im Jahr 1980
Mannschaftsfoto aus dem Jahr 1992
Mannschaftsfoto aus dem Jahr 1992

1991 - 1999

1991: Verkauf des Atemluft- Fahrzeuges und statt dessen Anschaffung einer stationären Atemluft-Füllanlage und zusätzlichen 100 Atemluftflaschen.
Einsatztätigkeit: Bei einem tragischen Pkw-Brand an der Autobahnabfahrt verbrennt der Lenker im Fahrzeug, ein Brandanschlag auf 40 zur Auslieferung vorbereitete Kleintransporter fordert die Feuerwehr, zwei Großbrände in einem Industriebetrieb und zwei bezirksweite Hochwasserkatastrophen.
Für die Anschaffung von Spielwaren in der Kinderabteilung des Krankenhauses Mödling spenden Wiener Neudorfer Feuerwehrmänner einen Betrag von 10.000 Schilling.

Im Jahre 1992 erfolgt die Umstellung auf eine neuartige Einsatzbekleidung: Man schafft rote Einsatzoveralls und Textilschutzjacken an. Außerdem werden transparente Sektional- Rolltore an den Stellboxen montiert und eine EDV-Anlage angeschafft.
Die Einsätze erhöhen sich auf 686, geleistet von 60 Mann des Aktivstandes.                   

1993 beginnt mit dem Großbrand im Palmers- Hochhaus, zu dessen Brandbekämpfung 17 Feuerwehren mit 296 Mann und 67 Fahrzeugen sowie eine Löschbereitschaft der Berufsfeuerwehr Wien eingesetzt werden. Das Aschermittwoch-Schneechaos erfordert 84 Einsatzleistungen.                                           

An Fahrzeugen werden eine 30 Meter-Drehleiter mit Korb, ein Schadstoff-Fahrzeug und ein wendiges Rüstlöschfahrzeug 500-S, alle auf Mercedes-Benz-Fahrgestell, sowie ein Kommandofahrzeug auf Volvo-Kombi für Dokumentationstätigkeiten unseres Foto- und Film-Konsulenten, BI Helmut Henzel.
Die Zahl der Einsätze schlägt sich mit 737 zu Buche.

Mit dem Jahr 1994 hat der Silberhelm in Wiener Neudorf ausgedient: neuen Sicherheitsstandards entsprechende Feuerwehrhelme werden für das im Einsatzdienst stehende Personal aus Spendenmitteln finanziert. In diesem Jahr müssen 30 Menschen nach Verkehrsunfällen aus den Unfallwracks befreit und aus einem umgestürzten Lkw 15 Tonnen Schweinefleisch händisch umgeladen werden. Es kommt auch zum größten Waldbrand im Bezirk Mödling, bei welchem wir drei Tage lang mit 44 Mann und 8 Fahrzeugen im Dauereinsatz stehen.                                           

1995: Wieder befreien wir 22 eingeklemmte Menschen aus verunfallten Fahrzeugen. Das neu erworbene Vorausfahrzeug auf Mercedes-Sprinter-Basis erweist sich als notwendige Anschaffung. Das im Zuge einer Einsatzfahrt vollständig ausgebrannte Kommandofahrzeug der Dokumentationsgruppe wird durch ein neues ersetzt.
Bei einem verheerenden Verkehrsunfall zwischen zwei Lkw und drei Pkw geraten vier Fahrzeuge in Brand: Ein Lenker verbrennt eingeklemmt chancenlos in seinem Fahrzeug. Den Zündschlüssel seines Wagens finden die Einsatzkräfte in der zur Faust geballten rechten Hand. Mit der Schaffung eines zusätzlichen Gemeinde-Dienstpostens nimmt ein Feuerwehrbediensteter seinen Dienst auf.                                         

Mit der Indienststellung des Großtanklöschfahrzeuges 9000-1000 auf Mercedes-Benz kann die Schlagkraft der Feuerwehr im Jahr 1996 wesentlich erhöht werden. Der Löschriese hat 9.000 Liter Löschwasser und 1.000 Liter Schaummittel an Bord. Zudem verfügt das von der Firma Lohr aufgebaute "Multitalent" über eine Seilwinde, Hydraulikrettungsgeräte und zwei Wasserwerfer. Brand mehrerer LKW bei der Firma Billa. Die Zahl der Einsatzleistungen beträgt 728, wobei 418 Brandeinsätze respektablen 310 Technische Hilfeleistungen gegenüberstehen. 17 Menschenleben können gerettet werden.                                             

Im Jubiläumsjahr 1997 erfolgt schließlich die Anschaffung eines leistungsfähigen EDV-Netzwerkes und modernen Nachrichtentisches für das Dienstzimmer. Ein Einsatzleitrechner ist ebenfalls vorhanden. Eine Seiltechnik und Höhenrettungsgruppe wurde ins Leben gerufen.                                             

1998:Für die Modernisierung unseres Schulungsraumes wurden ein Overhead- Projektor, eine Schreibtafel und eine Videoanlage (Fernseher und Recorder) gekauft. 200 Video- Schulungsfilme (Einsätze, Übungen, Schulungen) stehen zur Weiterbildung zur Verfügung.Im Aufenthaltsraum wurde ebenfalls ein Fernsehapparat mit Recorder installiert. Vier Funkgeräte (70cm Band) für die Verständigung bei Schadstoffeinsätzen wurden angeschafft. Ein Atemschutz- Erkundungsgerät als Unterstützung für den Einsatzleiter, und fünfzig Einsatzuniformen laut EN469 (Europa-Norm) wurden gekauft und in Dienst gestellt. Kommandant Josef Billensteiner wurde eine besondere Ehre zuteil: Er erhielt vom Herzogenpaar der Faschingsgilde den Faschingsorden 1998 verliehen.


Im Jahr 1998 fuhren wir zu 642 Einsätzen aus. Davon waren 330 technischer Art und 312 waren Brandeinsätze. Bei diesen Einsätzen konnte 97 Menschen das Leben gerettet werden.                                             

1999: Ein "Mobiler Koffer" mit Faxgerät und "Handy" als Ersatz für den (teilweise defekten) tragbaren PC im Schadstofffahrzeug wurde vom LFKDO an die Feuerwehr übergeben. Diese, für den Schadstoffeinsatz unzureichende Lösung, wurde von der Feuerwehr  Wiener Neudorf für einen Umbau des Vorausfahrzeuges eingesetzt. Im Vorausfahrzeug wurden ein Laptop- Computer, ein Mehrzweck- Drucker (Kopierer und PC-Drucker), ein Batteriebetriebener Drucker mit Kopier- Kopf für den Einsatz abseits vom Fahrzeug, ein Netzwandler (12V Fahrzeugstrom auf 220 V Wechselstrom) und ein Einsatzleittisch mit Funk- und Aufzeichnungsgeräten eingebaut. 65 neue Funkalarmempfänger ("Piepserl") wurden an die Feuerwehrmänner ausgegeben. Die alten Funkrufempfänger werden als "lebendes Ersatzteillager" an andere Feuerwehren verkauft. Aus Platzmangel wurde der Schulungsraum im ersten Stock in einen "Büro- Schulungsraum" umgebaut. Dort bekamen die Gruppe Öffentlichkeitsarbeit und die Chargen ihre Arbeitsplätze. Der Schulungsraum wird weiterhin als Schulungs- und Sitzungsraum benutzt. Ein defektes Abseilgerät wird ausgetauscht. Zwei Polyesterwannen mit Rädern und Deckeln für die Reinigung der Schutzanzüge werden angeschafft. EDV Programme für Textverarbeitung und Öffentlichkeitsarbeit, Gefahrengutdatenbank werden gekauft. Das alte Kommandofahrzeug wurde an die FF Theresienfeld verkauft. Die großen Batteriebetriebenen Einsatzleuchten werden durch Survivor- Lampen ersetzt. Es wurden 635 Einsätze durchgeführt. Davon waren 351 Technische- und 284 Brandeinsätze. Es konnten 35 Menschenleben gerettet werden.          
 

2000 - 2010

2000: Das alte Mannschaftstransportfahrzeug wurde an die FF Groß Otten verkauft, die beiden neuen Fahrzeuge, Kommandofahrzeug und Mannschaftstransportfahrzeug, wurden nach der Segnung während der Wiener Neudorfer Woche in Dienst gestellt. Es wurden 628 Einsätze durchgeführt. Davon waren 333 Technische- und 295 Brandeinsätze. Es konnten 85 Menschenleben und drei Tiere gerettet werden.

2001:Die Neuwahl des Kommandos fand im Alten Rathaus statt, bei der als Feuerwehrkommandant Branddirektor Josef Billensteiner wiedergewählt wurde. Zum neuen Kommandantenstellvertreter wurde Oberbrandinspektor Günther Stift gewählt, zum neuen Leiter des Verwaltungsdienstes wurde Oberverwalter Ing. Oliver Wilhelm und zum Stellvertreter des Leiters des Verwaltungsdienstes Verwalter Ferdinand Pleininger ernannt. Nachdem Feuerwehrkommandant Josef Billensteiner im Juni sein Amt zurücklegte, wurden am 9. Juli erneut gewählt. Zum neuen Kommandanten wurde Hauptbrandinspektor Günther Stift und zum neuen Kommandantenstellvertreter wurde Oberbrandinspektor Manfred Renner gewählt. Manfred Renner ist mit Jahresende aus der Feuerwehr ausgetreten. Es wurden insgesamt 560 Einsätze (293 Brandeinsätze und 267 technische Einsätze) absolviert dabei konnten 28 Menschenleben gerettet werden.

2002: Das Jahr fing  mit der Neuwahl des Kommandantenstellvertreter an. Es wurde Oberbrandinspektor Günter Haindl gewählt. Zum neuen Leiter des Verwaltungsdienstes wurde Oberverwalter Ferdinand Pleininger und zum Stellvertreter des Leiters des Verwaltungsdienstes Verwalter Ing. Oliver Wilhelm ernannt. Das Abschleppfahrzeug wird in Dienst gestellt. Auch ein neues Versorgungsfahrzeug nimmt seinen Dienst in der Feuerwehr auf.  Weiters leisten ab Oktober des Jahres laufend Zivildiener ihren Dienst bei der Feuerwehr Wiener Neudorf ab. Zu rekordverdächtigen 799 Einsätzen wurde die Feuerwehr Wiener Neudorf  alarmiert. Dabei konnten 31 Personen aus lebensbedrohlichen Situationen gerettet werden.

2003: Wurden 661 Einsätze erfolgreich absolviert.

2004: Die Uniformen werden von "grün" auf blau umgestellt. Gleichzeitig erfolgt ein Austausch unseres Atemschutzsystemes von 200 bar der Marke Auer auf 300 bar Überdruck der Marke Dräger. Dabei wurden auch die Helme ausgetauscht um mit dem 2 Punktsystem der Atemschutzmasken eine Einheit zu bilden. Es wurden 799 Einsätze bewältigt, dabei konnten 16 Person und 4 Tiere gerettet werden.

2005: Wurden bei 691 Einsätzen 27 Personen und 8 Tiere gerettet.

2006: Kommandantenwahlen im Jänner brachten eine Bestätigung des amtierenden Kommandanten  Hauptbrandinspektor Günther Stift, sowie eine Neuwahl des Stellvertreters, welcher mit Oberbrandinspektor Walter Wistermayer einen relativ jungen aber sehr erfahrenen Feuerwehrmann hervorbrachte. Als Leiter des Verwaltungsdienstes wurden Oberverwalter Ferdinand Pleininger sowie dessen Stellvertreter Verwalter Oliver Wilhelm in ihren Ämtern bestätigt. Zwei Großeinsätze im April (LKW Brand und ein LKW Unfall auf der A2) sowie ein Reisebusunfall mit 3 Todesopfern im Mai fordert unser ganzes Können und Wissen. Die Arbeitsgruppe SRF- neu beendet ihre Tätigkeit und im Sommer wurde mit der Ausschreibung begonnen welche im Herbst mit der Auftragsvergabe endete. An Einsätzen leistete die Feuerwehr Wiener Neudorf insgesamt 734 Einsätze. Dabei wurden 31 Personen und 8 Tiere aus lebensbedrohlichen Situationen gerettet.

2007: Die Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorfs wurde 2007 zu insgesamt 833 Einsätzen gerufen (269 Brandeinsätze, 454 Technische Einsätze sowie 110 Brandschutztätigkeiten).Es konnte durch das schnelle eingreifen der Feuerwehr Wiener Neudorf insgesamt 27 Menschen sowie 3 Tiere gerettet werden. Durch die immer häufiger werdenden Unwetterkatastrophen wurde die Feuerwehr bei Sturm- sowie Hochwassereinsätzen besonders gefordert. Im September wurde das 135 Jahr Jubiläum der Feuerwehr mit einem großen Fest am Gelände des Freizeitzentrums gefeiert. Feuerwehrkommandant HBI Günther Stift konnte eine Vielzahl an Ehrengästen begrüßen. Es wurden zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen an Feuerwehrmänner vergeben. Im Rahmen des Festes konnte ein schweres Rüstfahrzeug sowie ein Vorausfahrzeug in den Dienst gestellt werden. Durch den Ankauf dieser zwei Fahrzeuge wurde die Schlagkraft der Wehr erhöht. Somit wurde ein weiterer Schritt getan um die bestmögliche Sicherheit der Wiener Neudorfer Bevölkerung zu gewährleisten. Trotz der hohen Einsatzzahl des Jahres mussten die Feuerwehrmitglieder eine Vielzahl an Übungen und Schulungen besuchen. Hier wurde der Schwerpunkt auf das professionelle  Arbeiten mit den zwei neuen Einsatzfahrzeugen gelegt.

2008: Die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf rückte im Jahr 2008 zu insgesamt 790 Einsätze (286 Brandeinsätze, 395 Technische Einsätze sowie 109 Tätigkeiten im vorbeugenden Brandschutz) aus. Rein rechnerisch rückte daher etwa alle 11 Stunden mindestens ein Fahrzeug der Feuerwehr Wiener Neudorf im Jahr 2008 aus. Dies zu jeder Tages- und Nachtzeit, ohne jegliche Art einer Vergütung für die eingesetzten Männer, die bei diversen Einsätzen auch immer wieder ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, und dies zur Sicherheit der Wiener Neudorfer Bevölkerung. Durch das schnelle und professionelle Eingreifen der Feuerwehr Wiener Neudorf konnten 2008 insgesamt 28 Menschen sowie 9 Tiere aus diversen Zwangslagen gerettet werden. Auch zu einigen Einsätze über die Gemeindegrenzen hinaus wurde die Wiener Neudorfer Feuerwehr im Jahr 2008 gerufen. So zum Beispiel im Juni zu einem Großbrand nach Mödling oder im September zu einem Schadstoffeinsatz in Gumpoldskirchen, der den in Wiener Neudorf stationierten Schadstoffzug erforderte. Trotz der hohen Einsatzzahl des Jahres mussten die Feuerwehrmitglieder eine Vielzahl an Übungen und Schulungen besuchen. Hier wurde der Schwerpunkt auf das sichere und professionelle Arbeiten mit einer Vielzahl an Geräten und Fahrzeugen gelegt.

Ein großer Tag konnte Mitte Juni gefeiert werden, endlich konnte mit dem Bau des neuen Feuerwehrhauses begonnen werden. Durch die schnelle Arbeit der Baufirmen konnte bereits im Dezember ein Richtfest am zukünftigen Standort gefeiert werden. Die Arbeiten sollten bis in den Spätsommer des Jahres 2009 abgeschlossen sein.

2009:Die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf rückte im Jahr 2009 zu insgesamt 649 Einsätzen aus. Aufgegliedert ergibt das 204 Brandeinsätze, 356 Technische Einsätze sowie 89 Tätigkeiten im vorbeugenden Brandschutz.Rein rechnerisch fuhr daher etwa alle 13 Stunden mindestens ein Fahrzeug der Feuerwehr Wiener Neudorf im Jahr 2009 zu einem Einsatz aus. Zu jeder Tages- und Nachtzeit rückten die Mitglieder freiwillig und unentgeltlich zu gefährlichen Einsätzen aus, bei denen sie immer wieder ihre Gesundheit zur Sicherheit der Wiener Neudorfer Bevölkerung aufs Spiel setzten. Durch das schnelle und professionelle Eingreifen der Feuerwehr Wiener Neudorf konnten 2009 insgesamt 21 Menschen sowie mehrere Tiere aus Zwangslagen gerettet werden. Dieser Erfolg konnte nur durch eine sehr zeitintensive und umfassende Ausbildung erreicht werden. So wurden alleine im Jahr 2009 an die 20 Übungen und Schulungen abgehalten. Zusätzlich wurden von einigen Kameraden Ausbildungsmodule in der niederösterreichischen Landesfeuerwehrschule in Tulln, diverse Fachseminare sowie Ausbildungen in Schweden und Deutschland besucht. Auch die körperliche Fitness der Wiener Neudorfer Feuerwehrmänner wurde wieder auf die Probe gestellt. So mussten bei den 204 Brandeinsätzen insgesamt 38 Mann unter umluftunabhängigem Atemschutz (auch bekannt als „schwerer Atemschutz“) arbeiten Der Einsatz der Feuerwehr außerhalb der Gemeindegrenzen war auch im Jahr 2009 erforderlich. Das in Wiener Neudorf stationierte Schadstofffahrzeug wurde zum Beispiel zu Einsätzen auf die A21 und zu einem Chlordioxidaustritt ins Stadtbad Mödling alarmiert. Weiters wurde das schwere Rüstfahrzeug zur Rettung von Pferden im Bezirk Mödling alarmiert und die Drehleiter rückte im November zu einer Menschenrettung nach Laxenburg aus. Obwohl die Gesamteinsatzzahl im Jahr 2009 (649 Einsätze) zum Vorjahr (790 Einsätze) etwas rückläufig war, konnten sich die freiwilligen Feuerwehrmänner nicht über zu wenig Arbeit beklagen. So konnte mit dem lang erwarteten Umzug in das neue Feuerwehrhaus im Sommer begonnen werden. Die feierliche Eröffnung und Einsegnung des neuen Feuerwehrhauses am Ricoweg 34 wurde am 12.9. und 13.9. durchgeführt. Im Rahmen des großen Eröffnungsfestes wurde ein Tag der offenen Tür veranstaltet sowie der Bezirksfeuerwehrtag abgehalten. Mit dem neuen Feuerwehrhaus wurde die Schlagkraft der Feuerwehr wesentlich erhöht da alle Fahrzeuge und Gerätschaften noch effizienter eingesetzt werden können. Während der Eröffnung und auch in den darauf folgenden Monaten wurde das Haus von einer Vielzahl von in- und ausländischen Feuerwehren und der Fachpresse besucht. Bei jedem Besuch wurde zu diesem gut durchdachten Projekt gratuliert.

Im Jahr 2010 wurde die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf zu insgesamt 703 Einsätzen alarmiert. 350-mal hieß es "technischer Einsatz", 185-mal wurde ein Brand telefonisch oder durch eine automatische Brandmeldeanlage gemeldet, und 168 Tätigkeiten wurden im Bereich des vorbeugenden Brandschutz (dazu zählen unter anderem Brandsicherheitswachdienste bei Veranstaltungen oder feuergefährlichen Tätigkeiten) durchgeführt. 18 Menschen konnten durch die Feuerwehr aus lebensbedrohlichen Lagen gerettet werden. Auch die Feuerwehrmänner mussten sich 10-mal mit umluftunabhängigem Atemschutz (auch bekannt als schwerer Atemschutz) bei Brandeinsätzen schützen. Es wurden an die 30 Übungen in der Feuerwehr abgehalten, und von einigen Kameraden diverse Lehrgänge und Ausbildungen in der NÖ Landesfeuerwehrschule in Tulln absolviert. Weiteres wurde ein Fahrtechnikkurs für Einsatzfahrer im ÖAMTC Fahrtechnikzentrum Teesdorf besucht, sowie eine Kranausbildung für den Bergekran des schweren Rüstfahrzeuges von der Herstellerfirma im Feuerwehrhaus abgehalten. Auch bei der Feuerwehrjugend konnten dieses Jahr einige Erfolge erzielt werden. Neben den wöchentlichen Feuerwehrjugendübungen wurde am NÖ Landestreffen der Feuerwehrjugend in Langenlois teilgenommen. Bei den Bewerben konnte jeder Jugendfeuerwehrmann das begehrte Abzeichen erringen. Auch beim Wissenstest in Achau konnten alle Mitglieder die bestandene Prüfung feiern. Im September bestanden alle das  „Fertigkeitsabzeichen Wasserdienst“  am Gemeindeteich Wiener Neudorf, und im Dezember wurde die Erprobung im Feuerwehrhaus abgehalten, welche ebenfalls von den 10 bis 15 jährigen bravourös gemeistert wurde. Im neuen Feuerwehrhaus , welches bereits im September 2009 eröffnet und bezogen wurde, konnten sehr viele Gemeindevertretungen, Schulen, das Ferienspiel sowie Feuerwehren aus dem In- und Ausland begrüßt werden. Bei allen Besuchen überzeugten sich die Gäste von diesem modernen, zukunftsweisenden und gut durchdachten Projekt. An der Spitze der Besuche stellten sich Außenminister Dr. Michael Spindelegger, die niederösterreichische Landesrätin Mag. Karin Scheele, der Präsident der NÖ Arbeiterkammer Hermann Haneder sowie der neue Mödlinger Bezirkshauptmann Dr. Philipp Enzinger ein.

Das neue Feuerwehrhaus am Ricoweg, Foto: Feuerwehrobjektiv
Das neue Feuerwehrhaus am Ricoweg, Foto: Feuerwehrobjektiv

2011 - 2020

2011: 24 Menschen aus Notsituationen gerettet, 624 Einsätze erfolgreich abgearbeitet, über 39.000 unfallfreie Kilometer, zahlreiche Übungen und ein neues Feuerwehrkommando: dies sind die Eckdaten des Jahres 2011 der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf.

Neues Feuerwehrkommando: Wie auch in allen anderen Gemeinden Niederösterreichs gab es im Jänner 2011 die Wahl zum Feuerwehrkommandanten. Dabei kam es zum Rollentausch zwischen dem bisherigen Stellvertreter und dem amtierenden Kommandanten. Als neuer Kommandant wurde Hauptbrandinspektor Walter Wistermayer gewählt, welcher auf ein gut ausgebildetes Team an Chargen und Sachbearbeiter, sowie auf eine motivierte Mannschaft setzen kann.            

Weiters wurde bei den Wahlen des Bezirkfeuerwehrkommandos Günther Stift zum Abschnittsfeuerwehrkommandanten Mödling Industriezone gewählt. Da Günther Stift weiters auch als Kommandant-Stellvertreter in seiner Heimatgemeinde tätig ist, stand die Position eines 2. Kommandant-Stellvertreters laut niederösterreichischem Feuerwehrgesetz offen. Für diesen Posten wurde Markus Schock mit einer überragenden Zustimmung gewählt.

Ein besonderer Höhepunkt war auch die Mitgliederversammlung im März. Dabei durfte das Feuerwehrkommando sieben neue Mitglieder für den aktiven Feuerwehrdienst angeloben, und zahlreiche Beförderungen aussprechen. Ein Grund für die hohe Zahl an Angelobungen ist die gute Jugendarbeit, die in der Wiener Neudorfer Feuerwehr durchgeführt wird. Dabei werden Jugendlichen im Alter von 10 - 15 Jahren spielerisch auf ihren Aktivdienst bei der Feuerwehr vorbereitet.

Ausbildung: Wie auch in den Jahren zuvor wurde in den vergangenen zwölf Monaten viel Wert auf eine gute und professionelle Ausbildung gelegt. Eine hohe Anzahl an Übungen wurde zur Fort- und Weiterbildung der freiwilligen Feuerwehrmänner angeboten.

So wurden zahlreiche Stunden für die Aufgabengebiete des Brand-, Technischen- sowie Schadstoffdienst aufgewendet. Auch wurden die neuen aktiven Mitglieder erfolgreich für die Abschlussprüfung der Grundausbildung vorbereitet.

Als besonderes Highlight wurden Einsatzübungen im Gemeindegebiet, eine Abseilübung auf dem am SCS Parkplatz aufgebauten, knapp 40 Meter hohen Gerüstturm, eine bezirksübergreifende Schadstoffübung im Industriezentrum Niederösterreich Süd, sowie eine gemeinsame Übung mit der Feuerwehr Guntramsdorf abgehalten.

Seit langer Zeit konnte auch wieder eine reine Wiener Neudorfer Bewerbsgruppe an den Wettkämpfen um das Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze bei den Bezirkswettkämpfen, sowie beim 61. Landesfeuerwehrleistungsbewerb in Krems erfolgreich teilnehmen.              

Ende des Jahres konnten vier Mitglieder den Basis Kurs zum Höhenretter im Trainingszentrum der Höhenwerkstatt in Baden besuchen. Auch der Politik in Wiener Neudorf liegt dieser Sonderdienst der Feuerwehr am Herzen, so stellten die Fraktionen der SPÖ und ÖVP jeweils eine komplette Höhenretterausrüstung im Gesamtwert von knapp 4000 € für die Feuerwehr zur Verfügung. Weiters wurden die freiwilligen Helfer mit einem 500 € Scheck der SPÖ Frauen unterstützt.
Durch diese großzügige Spende konnte die Arbeit der speziell ausgebildeten und geschulten Feuerwehrmänner gesichert werden, um für kommende Arbeiten in luftigen Höhen bestens gerüstet zu sein.

624 Einsätze: Das in den Übungen erlernte Wissen konnte bei den zahlreichen Einsätzen des Jahres 2011 angewendet werden. Eine Vielzahl von technischen Einsätzen musste im vergangenen Jahr abgearbeitet werden. Natürlich wurde die Feuerwehr Wiener Neudorf auch dieses Jahr wieder zu vielen Brandeinsätzen im Ortsgebiet und auf der Autobahn alarmiert. Weiters wurde auch das Wissen und die Ausrüstung am Schadstoffsektor, zum Beispiel nach einem LKW Brand auf der A21 im März, oder bei einem Schadstoffeinsatz welcher sechs Feuerwehren im Oktober in Guntramsdorf beschäftigte, benötigt.  

Zusätzlich wurden 76 Tätigkeiten im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes durchgeführt. Dazu zählte z.B.: die Brandsicherheitswache gemeinsam mit der Feuerwehr Mödling und dem Roten Kreuz bei einer Motorsportveranstaltung am SCS Parkplatz.

Veranstaltungen: Aufgrund der hohen Belastung durch Einsätzen und Übungen wurden als Dankeschön an alle Feuerwehrmännern für ihren freiwilligen Einsatz, sowie an ihre Familienmitglieder, ohne deren Verständnis diese Aufgabe nicht erfüllt werden könnte, einige Veranstaltungen zur Kameradschaftspflege vom neuen Kommando veranstaltet. So wurde zum Beispiel am Faschingsumzug in Mödling teilgenommen, ein Ausflug in den Wiener Prater im Mai organisiert, zahlreiche Feste im Feuerwehrhaus sowie ein Wandertag im Advent veranstaltet, um für kommende Aufgaben Kraft zu tanken.

Für großen Ansturm der Bevölkerung sorgte der von der Gemeinde Wiener Neudorf im Feuerwehrhaus veranstaltete Sicherheitstag mit anschließenden Clubbing Ende September. Auch der schon traditionelle Punschstand im Dezember vor dem Feuerwehrhaus erfreute sich großer Beliebtheit.

Ankäufe: Um auch weiterhin die gestellten Aufgaben zu erfüllen, mussten einige Anschaffungen im abgelaufenen Jahr getätigt werden. So kaufte die Feuerwehr einen kleinen Transporter (VW Caddy) moderne Schutzbekleidung, und führte einige Umbauten an den Fahrzeugen durch, um am neusten Stand der Technik zu arbeiten, sowie den höchst möglichen Schutz des ehrenamtlichen Personals im täglichen Einsatz sicher stellen zu können.

Jubiläumsjahr 2012

Positiv blickt die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf auf ihre 140 jährigen Bestandsjahres zurück. Zahlreiche Einsätze, Übungen und Veranstaltungen mit den damit verbundenen Vor- und Nachlaufzeiten wurden durch das fast 100 köpfige Team gemeistert. Ein Highlight im 140. Geburtstagsjahr war das große Feuerwehrfest  im Herbst. Von 7. – 9. September 2012 verwandelte sich das Areal rund um das neue Wiener Neudorfer Feuerwehrhaus zum Festgelände an welchem der 140. Geburtstag der Feuerwehr gefeiert wurde. Bereits im Vorjahr wurde mit der Planung dieses Events begonnen, und nur so war es möglich, ein Fest dieser Größenordnung zu verwirklichen. Für die Gäste des 3 tägigen Spektakels heizte bereits Freitagabends als Hauptgruppe die Band „Backdraft“ den Publikum ein , am Samstag sorgten „Die Illztaler - Frauenpower mit Steirerbuam“ für ausgelassene Stimmung im Festzelt, abgerundet wurde das Wochenende mit einem Oberkrainer Frühschoppen aus den Südburgenland am Sonntag.

Zu einem Großeinsatz kam es Anfang des Jahres in der Josef Haydn Gasse, trotz des Einsatzes von insgesamt 11 Feuerwehren des Bezirkes Mödling konnte der innerhalb der Holzriegelwände fortgeschrittenen Brandverlauf eines Wohnhauses nicht aufgehalten werden.  Durch den massiven Feuerwehreinsatz konnte jedoch eine Brandausbreitung auf die zweite Hälfte des Doppelhauses verhindert werden. Die an diesem Tage herrschenden tiefen Temperaturen (unter – 10 Grad) stellten eine besondere Herausforderung an Mannschaft und Gerät dar. Nur wenige Tage später kam es zu zwei weiteren nicht alltägliche Einsätzen in Wiener Neudorf. Der Austritt von 600 Liter Phosphorsäure in einem Betrieb und ein Verkehrsunfall mit einem eingeklemmten LKW Lenker forderten die Feuerwehrmänner erneut.

Im April unterstütze die Wiener Neudorfer  Feuerwehr ihre Mödlinger Kameraden bei einem Brand eines Ausfluglokales. Dabei konnte ein Hund durch einem Atemschutztrupp gerettet werden. Des weiteren wurden Atemschutztrupps für die Brandbekämpfung innerhalb des Gebäudes benötigt sowie die Drehleiter beim Außenangriff eingesetzt.

Auch im zweiten Halbjahr 2012 galt es viele spektakuläre Einsätze wie unter anderem zahlreiche Fahrzeugbrände sowie einen Brand in einem Großbetrieb im Industriezentrum zu bekämpfen.

Anfang 2012 wurde die Höhenrettungsgruppe neu strukturiert. Es wurde die Ausbildung vereinheitlicht, monatliche Übungen eingeführt und auch die Ausrüstung wurde laufend verbessert und erweitert. So konnten neue Höhenretter-Funktionsanzüge angeschafft werden und auch neue, leichtere Helme für die schwere Arbeit in Dienst gestellt werden. Erstmals konnten wir unsere professionelle Arbeit auch über die Grenzen Österreichs in einer großen Reportage der „Dräger Feuerwehrreporters“ präsentieren.

Ausbildung:

Trotz dieser hohen Anzahl an Einsätzen wurden laufend Übungen zur Fort- und Weiterbildung der freiwilligen Feuerwehrmänner angeboten. Besondern Wert legte dabei der seit 2012 neu ins Amt beförderte Ausbilder auf die Schulung der neuen Kameraden des Aktivdienstes.

Besonders stolz zeigte sich Kommandant Walter Wistermayer auf fünf Feuerwehrmänner welche den Kurs zum Atemschutzträger bestanden haben, als auch auf die guten Ergebnisse der Wiener Neudorf Teilnehmer beim Bewerb um das Funkleistungsabzeichen in Gold.

Diverse Veranstaltungen, Spaß und Gemeinschaft!

Aufgrund der hohen Belastung durch Einsätzen und Übungen wurden als Dankeschön an alle Feuerwehrmännern für ihren freiwilligen Einsatz, sowie an ihre Familienmitglieder, ohne deren Verständnis diese Aufgabe nicht erfüllt werden könnte, einige Veranstaltungen organisiert.

So wurde zum Beispiel am Faschingsumzug in Mödling teilgenommen (und dabei der zweite Platz gewonnen), ein Kameradschaftsausflug zum Paintballspielen geplant, ein Gesellschaftsschnapsen im Feuerwehrhaus organisiert sowie ein toller Tag gemeinsam mit den Familien im den Wiener Prater verbracht. Gegen Ende des Jahres ließ man das ereignisreiche Jubiläumsjahr beim gut besuchten Punschstand vor dem Feuerwehrhaus am Ricoweg  Revue passieren.

Diverse Gerätschaften am Funksektor wurden am digitalen Stand der Dinge gebracht.  Im Jahre 2012 wurde auch ein zweites Kommandofahrzeug der Marke Smart angeschafft.

2013: Im Jahr 2013 setzte die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf zahlreiche Meilensteine um weiterhin eine schlagkräftige aber auch kameradschaftliche Feuerwehr zu bleiben.

So konnte in diesem Jahr das erste von zwei fast baugleichen Hilfeleistungslöschfahrzeugen ( HLF) ihrer Bestimmung übergeben werden. Mit dem HLF erweitert die Feuerwehr ihren Fuhrpark mit einem echten Alleskönner. Auch konnte im Zuge der Mitgliederversammlung im April ein neues Mannschaftstransportfahrzeug(MTF) in den Dienst gestellt werden. Das MTF wurde in erster Linie für den sicheren Transport der neuen Mitglieder der Feuerwehrjugend angeschafft.

Zahlreiche Ankäufe mussten auch im Bereich der digitalen Alarmierung und digitalen Funkverkehr 2013 getätigt werden. So freute man sich besonders über die Premiere als erste Feuerwehr des Bezirkes Mödling digital zu einem Einsatz alarmiert zu werden.

Auch legte das Feuerwehrkommando in diesem Jahr hohen Wert auf eine gute Aus- und Fortbildung ihrer Mannschaft. So wurde erneut ein Drehleiterseminar, ein Aufbaukurs der Höhenretter sowie eine Vielzahl an Übungen, Modulen und Fortbildungen in der Feuerwehr sowie auf Bezirks- und Landesebene ermöglicht.

So ist es nicht verwunderlich das mehr als 650 Einsätze in diesem Jahr erfolgreich absolviert werden konnten. In Erinnerung dabei bleibt der erste überörtliche Einsatz der Höhenrettungsgruppe auf einem Vösendorfer Möbelhaus zu Jahresbeginn. Die rasche Rettung eines eingeklemmten LKW Fahrers nach einem Unfall bei Schneefall im Februar. Die Unterstützung der örtlichen Einsatzkräfte mit Unterwasserpumpen beim Hochwasser im Raum Melk. Sowie ein Großbrand bei einem Antiquitätenhändler im Oktober oder auch die Rettung eingeschlossener Personen bei einem Zimmerbrand im Dezember des Jahres in Guntramsdorf.

Bei Bewerben konnte nach längerer Pause ein Kamerad beim Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold – die sogenannte Feuerwehrmatura sein Wissen unter Beweis stellen – sowie mehrere Mitglieder ein Abzeichen bei den Landeswasserdienstbewerben „errudern“.

Abseits des Einsatzalltages wurde eine Vielzahl von Veranstaltungen zum Erhalt der Kameradschaft unternommen. Als besonderes Highlight konnte in diesem Jahr der erste Platz beim Faschingsumzug in Mödling gewonnen werden. Auch die Teilnahme am weltweiten Internet- Phänomen „Harlem Shake“ stieß auf volle Begeisterung. Beim Feuerwehrausflug im Juni tankten die Feuerwehrmänner gemeinsam mit ihren Familien Kraft für kommende Aufgaben, wie etwa der Sicherheitstag und Schlauchturm Halli Galli im September oder der interne Zillenbewerb Ende Oktober.

Passend zu Weihnachten kam auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf das Christkind vorbei. Im Zuge der Weihnachtsfeier übergab das Kommando den neuen Feuerwehrhelm an die anwesende Aktivmannschaft. Für mehr Sicherheit am Kopf der Freiwilligen sorgt ab sofort der Vollschalenhelm HPS 7000 der Firma Dräger.

2014: Das Jahr 2014 der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf war ebenfalls wie die vergangenen Berichtsjahre ein sehr eindrucksvolles sowie außerordentliches mit vielen Ereignissen geprägtes Jahr.

Die Mannschaft musste 2014 zu beachtenswerten 679 Einsätzen ausrücken und gehört damit zu Niederösterreichs einsatzstärksten Feuerwehren.Mit dem Fuhrpark welcher zu diesem Zeitpunkt schon aus 18 Fahrzeugen bestand, wurden über 64.000 Kilometer zurück gelegt.

Durch das schnelle und professionelle Eingreifen der ehrenamtlichen Wiener Neudorfer Feuerwehrmänner konnten 2014 insgesamt 25 Menschen sowie 11 Tiere aus diversen Zwangslagen und Situationen gerettet werden. Bereits im ersten Monat 2014, musste die Mannschaft zu einem folgenschweren Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person auf die A2 ausrücken. Aus ungeklärter Ursache kollidierten zwei Pkws in Fahrtrichtung Graz kurz vor der Ausfahrt Wiener Neudorf.

Auch zu einigen Einsätzen über die Gemeindegrenzen hinaus wurde die Wiener Neudorfer Feuerwehr im Jahr 2014 gerufen. So zum Beispiel im Juni zur Unterstützung der Feuerwehr Mödling bei einem Wohnhausbrand, im August nach Vösendorf zu einem Großbrand sowie zu zahlreichen weiteren Hilfeleistungen über Wiener Neudorfs Ortsgrenzen hinaus. Stark gefordert wurden die Männer auch im März 2014 wo ein Sturmtief seine Spuren in Wiener Neudorf hinterließ und für zahlreiche Sturmeinsätze sorgte.

Besonders im Gedächtnis blieb auch der schockierende Einsatz im Juli 2014 wo mehrere Schafe und Ziegen, darunter leider auch leblose Tiere, durch die Wiener Neudorfer Feuerwehr gerettet bzw. geborgen werden musste.
Dramatische Szenen erlebten die Feuerwehrmänner im April bei einem schweren Verkehrsunfall mit Todesfolge auf der Südautobahn. Hierbei krachten mehrere Pkws mit einem Lkw in Fahrtrichtung Graz zusammen.

Ein wenig abschalten vom fast täglichen Einsatzalltag konnten die Feuerwehrmitglieder mit deren Familien beim interessanten Ausflug in das EVN Kraftwerk in Theiß. Trotz der hohen Einsatzzahlen mussten die Feuerwehrmitglieder eine Vielzahl an Übungen und Schulungen besuchen. Hier wurde der Schwerpunkt auf das sichere und professionelle Arbeiten mit einer Vielzahl an Geräten und Fahrzeugen gelegt, so wurden in diesem Jahr sechs neue Atemschutzgeräteträger ausgebildet.
Stetige Aus- und Weiterbildung sind ein wesentlicher Bestandteil eines erfolgreichen Feuerwehreinsatzes.

In diesem Sinne fand Mitte Februar 2014 unter der Leitung von Dipl. Ing. Krenn im Feuerwehrhaus Mödling ein Kranführerkurs für Lade- und Autokrane über 300 kNm für die Feuerwehren des Bezirkes statt.
Acht Wiener Neudorfer Feuerwehrmänner folgten dem Kursangebot und lernten die Technik und die Handhabung eines solchen Gerätes, um für den Ernstfall bestens gerüstet zu sein.
Auf ihrer Reise durch Europa verbrachten die Kameraden des karikativen Vereins „Operation Florian“ aus England einen geplanten Zwischenstopp bei der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf. Ebenso konnte im Verlauf des Jahres wieder einige Freundschaften mit bekannten Feuerwehren intensiviert und gepflegt werden.

Im Sektor Fuhrpark wurde 2014 das Voraus-Fahrzeug (KRFA-S), welches das erst ausrückende Fahrzeug bei technischen Einsätzen mit Menschenrettung ist, umgebaut und technisch auf den neuesten Stand der Dinge gebracht. 
Weiters verbrachte die Arbeitsgruppe für das zweite Hilfeleistungslöschfahrzeug, kurz 2.HLF, viel Zeit mit der Planung dieses Fahrzeuges. Ebenfalls wurde mit der Planung und Bau des zukünftigen Wiener Neudorfer Wechselladefahrzeuges mit Kran begonnen. Beide Fahrzeuge zählen ab Anfang 2015 zum Fuhrpark in Wiener Neudorf.

Im Juni 2014 fand im Feuerwehrhaus Wiener Neudorf die 14. Tagung des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes Referat 3 - Feuerwehrtechnik und des Sachgebiet 3.1 - allgemeine Feuerwehrtechnik statt. Um den Bewerb für das Leistungsabzeichen in Gold war auch dieses Jahr wieder ein Wiener Neudorfer Kamerad erfolgreich. Nebenbei hatte das Team der Feuerwehr Wiener Neudorf einige TV-Auftritte wie z.B. bei den Serien „SOKO Donau“ und „Copstories“. Des Weiteren standen die Feuerwehrmänner im Film „Planet Ottakring“ vor der Kamera. 14 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf nahmen am ersten Adventsonntag 2014 beim traditionellen Mödlinger Altstadt Adventlauf über die Distanz von 5 Kilometer teil.

2016: 683 Einsätze - die abermals hohe Einsatzzahl, die sich aus Brand- Schadstoff- und technische Einsätzen, aber auch aus unzähligen Tätigkeiten der Sachverständigen im vorbeugenden Brandschutz zusammensetzt, zeugt von der Leistungsfähigkeit und Verantwortung der Wiener Neudorfer Feuerwehrmänner.

48 gerettete/befreite Personen - besonders eindrucksvoll ist  die Zahl der aus Zwangslagen geretteten bzw. befreiten Personen. Dazu zählen einfache Befreiungen aus feststeckenden Aufzügen bis hin zu dramatischen Menschenrettungen nach Unfällen im Straßenverkehr, Gewerbe oder am Bau. Auch die mehrfache Rettung verletzter Personen über die Drehleiter zeigt die Wichtigkeit dieses Gerätes und die damit verbundene Neubeschaffung in naher Zukunft.

103 freiwillige Feuerwehrmänner - bestehend aus der Feuerwehrjugend (10 - 15 Jahre), der Aktivmannschaft und der Reserve (ab 65 Jahren) welche oft mehrmals täglich ihre Freizeit opfern um zu helfen.

77 Übungen - Abseits des Einsatzalltages standen das ganze Jahr über Schulungen zur Aus- und Weiterbildung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte am Programm. Beginnend mit der Grundausbildung einzelner Kameraden bis hin zu einsatznahen Gesamtübungen der Aktivmannschaft wurde versucht das umfangreiche Einsatzspektrum der Feuerwehr bei Übungen abzudecken.  Zahlreiche Feuerwehrmänner bildeten sich in der Landesfeuerwehrschule in Tulln weiter und opferten dafür ihren Urlaub.

Neun Tierrettungen - Im Vorjahr konnten durch den Einsatz der Feuerwehr auch neun Tiere gerettet werden.

20 Fahrzeuge - mit dem großen Fuhrpark wurden insgesamt 71.000 km unfallfrei zurückgelegt, mit Sicherheit ein Resultat der unzähligen Schlungen der Einsatzlenker im Vorjahr.

Beim betrachten der Jahresbilanz zeigt sich Feuerwehrkommandant Walter Wistermayer sehr stolz über die Leistungen seiner Mannschaft. Wistermayer betont, dass dies aber nur mit verständnissvollen Familien, Freunden und Partner möglich sei. Aber auch die Unterstützung der Wirtschaft und der Marktgemeinde Wiener Neudorf tragen zu diesem Erfolg bei.

Mit einem lachenden aber leider auch weinenden Augen blickt Walter Wistermayer für sich persönlich auf das Vorjahr zurück. Seine Wiederwahl im Jänner und der leider viel zu frühe Verlust unseres Kameraden Ferdinand Pleininger Mitte April sind die beiden Dinge die er für immer mit dem Jahr 2016 verbinden werden.

Im 145 Bestandsjahr verspricht der Feuerwehrkommandant: "Wir werden weiterhin 122 Prozent geben, um auch in Zukunft die an uns gestellten Anforderungen im Sinne aller Beteiligten zu lösen und einen kameradschaftlichen, menschlichen und vor allem professionellen Weg zum Wohl unserer Bevölkerung zu gehen."

2017: Das Jahr 2017 war für die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf ein besonderes Jahr. Nicht nur die Feier zum 145-jährigen Bestandsjubiläum, zahlreiche herausfordernde Einsätze, sondern auch richtungsweisende Entscheidungen für die kommenden Jahrzehnte wurden im vergangenen Jahr getroffen. Blicken die freiwilligen Feuerwehrmänner auf das vergangene Einsatzjahr zurück, bleiben besonders die beiden Großbrände im Jänner  im Gedächtnis. Am 8. Jänner konnte durch den Einsatz der Feuerwehr Wiener Neudorf gemeinsam mit zahlreichen anderen Feuerwehren des Bezirkes eine in Vollbrand stehende Doppelhaushälfte gelöscht sowie ein Übergreifen des Brandes auf weitere Gebäude verhindert werden.

Zu diesem Zeitpunkt ahnte keiner der eingesetzten Kräfte der Polizei, Rettung und Feuerwehr, dass es wenige Tage später erneut zu einem Großaufgebot an Einsatzkräften in Wiener Neudorf kommen sollte. Am 13. Jänner wurde nämlich die FF Wiener Neudorf zu einem Zimmerbrand im 5. Stock eines Mehrparteienhauses am Reisenbauer-Ring alarmiert.

Wie Bürgermeister Herbert Janschka in seiner Ansprache im Zuge der Weihnachtsfeier im Dezember stolz sagte: “An diesem Tag konnten durch euren Einsatz Todesopfer verhindert werden.” Im Zuge dieses Einsatzes wurden zehn Personen, zwei Hunde und zwei Katzen gerettet, und die in Vollbrand stehende Wohnung gelöscht.

Neben diesen beiden Großbränden erfolgten mehr als 650 weitere Einsätze für die Wiener Neudorfer Feuerwehrmänner. Wie gewohnt sorgten zahlreiche Brandmelderauslösungen, Unfälle im Straßenverkehr, Fahrzeugbrände und überörtliche Anforderungen der Drehleiter sowie technischer Sonderfahrzeuge für zahlreiche Alarmierungen der ehrenamtlichen Mannschaft.

Beim Austritt von 700 Litern Salzsäure im Juli musste die Feuerwehr Wiener Neudorf ihre Kenntnisse am Sektor Schadstoff unter Beweis stellen. Dieser Einsatz konnte mit Unterstützung zahlreicher weiterer Spezialkräfte aus dem Bezirken Mödling und Baden gemeistert werden und zeigte wiedermal das große Einsatzspektrum welches die freiwilligen Feuerwehren in Niederösterreich leisten können.

Übung macht den Meister
Aber auch abseits des Einsatzalltages wurde auf das Wissen aus Wiener Neudorf vertraut, so nahmen Mitglieder an Übungen im In- und Ausland teil. Mit Sicherheit ein Erfolg der hohen Einsatzerfahrung gepaart mit guter Aus- und Fortbildung in der Feuerwehr, auf Bezirksebene, in der Landesfeuerwehrschule als auch durch externe Spezialisten.

Wichtige Entscheidungen, Feiern und Abschiede
Am 4. September wurde, nach fast zwei-jähriger Vorarbeit der Feuerwehr, einstimmig der Ankauf einer neuen Drehleiter durch den Gemeinderat der Marktgemeinde Wiener Neudorf beschlossen. Eine richtungsweisende Entscheidung für die Sicherheit der Bevölkerung in unserer Gemeinde.

Grund zum Feiern gab es auch kurz zuvor, als sich das Feuerwehrhaus in ein Festgelände verwandelte und am 1. und 2. September das 145-jährige Bestandsjubiläum gefeiert wurde. Bei zahlreichen Musikacts, dem Sicherheitstag der Gemeinde, einem Festakt und toller Verköstigung durch das 131-köpfige Team wurde ausgelassen gefeiert.

Wie schnell sich aber das Leben verändern kann, wurde den Kameraden der FF Wiener Neudorf Ende Oktober wieder einmal bewusst, als diese vom Tod ihres Kameraden Adolf "Dolfi" Pleininger erfuhren und ihm am 4. November ihr letztes Geleit erwiesen.

2018:

Stolz blickt die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf auf das vergangene Jahr zurück. Abseits der gewohnt hohen Belastung durch knapp 550 Einsätze, die allesamt erfolgreich abgearbeitet werden konnten, wurde vergangenen Herbst die 25 Jahre alte Drehleiter durch eine moderne Gelenkarmdrehleiter ersetzt.

Ein Projekt, das nach einer mehrjährigen Planungsphase, gefolgt von einer europaweiten Ausschreibung, zahlreicher Baubesprechungen und mehreren Ausbildungsblöcken für jeden einzelnen Feuerwehrmann endlich abgeschlossen werden konnte.

Besonderer Dank gilt hier der Gemeinde Wiener Neudorf, dem Land Niederösterreich und dem niederösterreichischen Landesfeuerwehrverband, die die Notwendigkeit einer modernen Drehleiter für Wiener Neudorf erkannten und die Finanzierung des 800.000€ teuren Hubrettungsgerät übernahmen.

Einsätze fordern Spezialisten und Sondergeräte

Wenn die Feuerwehrmänner das Einsatzjahr Revue passieren lassen, fallen die Vielzahl an Interventionen nach Verkehrsunfällen (36% aller Einsätze) sowie die Auslösungen von Brandmeldeanlagen (28% aller Einsätze) auf.

Anderseits stellen die Einsatzkräfte aber fest, dass immer mehr Einsätze keine einfachen Feuerwehrmänner, sondern echte Spezialisten erfordern. Insbesondere dann, wenn Menschen oder Tiere in Gefahr sind oder hohe Sachwerte geschützt werden müssen. Im Vorjahr konnte die Feuerwehr Wiener Neudorf: 61 Personen und 22 Tiere aus Notlagen retten bzw. befreien.

Ebenso zeigen die 20 überörtlichen Anforderungen der Feuerwehr in Nachbargemeinden, dass man sich auf das Wissen und die Sondergeräte aus Wiener Neudorf verlässt.

Profis bei Übungen

Aus diesem Grund mussten sich die ehrenamtlichen Mitglieder auch im vergangenen Jahr laufend fortbilden. So wurden im Vorjahr neben zahlreichen Übungen zum Thema Brandeinsatz, technischer Hilfeleistung und Schadstoffdienst auf echte Profis gesetzt.

Im Tiergarten Schönbrunn wurde beispielsweise der Umgang mit Reptilien gelernt, das Wissen im Umgang mit Erdgas wurde mit der EVN aufgefrischt, und eine Übung zum Thema Flüssiggastransporter durch die Firma Messer Austria abgehalten.

Grund zum Feiern

Besonders erfreulich waren im Vorjahr die vielen gesellschaftlichen Highlights. So durfte eine Feuerwehrhochzeit gefeiert, zahlreiche Führungen im Feuerwehrhaus begrüßt, diverse Veranstaltungen besucht als auch Energie für die ehrenamtliche Tätigkeit bei Ausflügen getankt werden.

Eine in der Geschichte unserer Freiwilligen Feuerwehr erstmalige Verleihung fand Anfang Dezember statt, als Feuerwehrkommandant Walter Wistermayer für seine ehrenamtlichen Verdienste durch Bundeskanzler Sebastian Kurz mit Bundes-Ehrenzeichen ausgezeichnet wurde.

Eine ganz andere Auszeichnung erhielt das Presseteam der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf  kurz vor Weihnachten, als der 10.000 Facebook Fan begrüßt werden konnte.

Erneuerungen im Fuhrpark und Feuerwehrhaus

Mit der bereits erwähnten neuen Drehleiter konnte ein wichtiger Baustein zur Sicherheit der Bevölkerung gelegt werden. Das gemeinsam mit der Gemeinde erarbeitete Fahrzeugkonzept sieht aber weitere Erneuerungen im Fuhrpark vor. So wurde am 10.12.2018 durch den Gemeinderat der Ankauf eines kompakten Hilfeleistungslöschfahrzeugs beschlossen.

Eine weitere erfreuliche Nachricht erhielten die Mitglieder der Feuerwehr kurz vor Silvester: In einem Schreiben informierte der niederösterreichische Landesfeuerwehrverband, dass die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf auch in Zukunft die erste Stationierungsfeuerwehr eines Großtanklöschfahrzeugs (HLF4) im Bezirk Mödling bleibt.

Im Interview verrät Feuerwehrkommandant Wistermayer auch zwei weitere Fahrzeugankäufe: So kann voraussichtlich im ersten Quartal 2019 ein Kommandofahrzeug (Mercedes-Benz X-Klasse) sowie ein neues Versorgungsfahrzeug (Mercedes-Benz Sprinter) in den Dienst gestellt werden. Beide Fahrzeuge unterstützen das von der Gemeinde geplante Sicherheitskonzept im Falle eines „Black Outs“ - ein längerdauernder, großflächiger und überregionaler Stromausfall.

Passend dazu wird sich auch das Feuerwehrhaus energietechnisch verändern. Im kommenden Jahr soll eine leistungsstarke Photovoltaikanlage am Dach der Fahrzeughalle errichtet werden, und auch eine Elektro-Tankstelle für Feuerwehrfahrzeuge entstehen, erklärt Wistermayer.

2019:

Mehr als zehn Mal pro Woche rückte die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf im vergangenen Jahr aus, um Brände zu löschen oder in Not geratenen Menschen zu helfen – all dies wurde 2019 durch ehrenamtliche Helfer bewerkstelligt, die rund um die Uhr für ihre Gemeinde in Bereitschaft sind. Besonders erfreulich: 16 Menschen und 15 Tiere wurden im vergangenen Jahr von der FF Wiener Neudorf gerettet!

Mit einer Brandmelderauslösung in einem Gewerbebetrieb konnte am 30. Dezember 2019 ein erfolgreiches Einsatzjahr für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf beendet werden. Die nächste Alarmierung erfolgte schon 46 Minuten nach dem Jahreswechsel am 1. Jänner 2020.

Im Einsatz für Menschen- und Tierleben

Obwohl die Gesamteinsatzzahl mit 534 Einsätzen zu 2018 leicht rückläufig ist, konnten im vergangenen Jahr 16 Personen und 15 Tiere aus Not- bzw. Zwangslagen gerettet werden.
Ein besonders starker Zuwachs musste an Interventionen nach Verkehrsunfällen verzeichnet werden. So rückten die ehrenamtlichen Mitglieder zu knapp 250 Fahrzeugbergungen im Ortsgebiet sowie auf den zu betreuenden Bundesstraßen und Autobahnen aus.
Neben diesen Interventionen und 60 weiteren technischen Einsätzen, rückte die Feuerwehr zu 176 Brandeinsätzen (großteils automatischen Brandmeldeanlagen), 18 Brandsicherheitswachen und knapp 30 Schadstoffeinsätzen aus.
Feuerwehrkommandant Walter Wistermayer ist auch stolz auf die 28 überörtlichen Anforderungen der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf: „Das ist ein Zeichen dafür, dass man auf die Sonderfahrzeuge und Unterstützung der Wiener Neudorfer Kameraden zählt.“

Eine besondere Herausforderung für die 86 aktiven Mitglieder stellten die knapp 50 Einsätze zwischen Mitternacht und sechs Uhr früh dar – gilt es doch für einen Großteil der Mannschaft, am nächsten Morgen ausgeruht und pünktlich am Arbeitsplatz zu erscheinen.

Trotzdem gelang es im Jahresdurchschnitt, rein rechnerisch, mit mindestens drei Fahrzeugen und 10 Mann zu jedem Einsatz auszurücken. Hierbei ist die Reservemannschaft, die bis zum Einsatzende für mögliche Folgeeinsätze im Feuerwehrhaus in Bereitschaft verbleibt, noch nicht eingerechnet.

Investitionen in Fuhrpark und Schutzausrüstung

Im Vorjahr wurden insgesamt drei neue Einsatzfahrzeuge sowie ein Anhänger in den Dienst gestellt. Im Detail handelt es sich dabei um ein geländegängiges Kommandofahrzeug (Mercedes Benz X- Klasse), ein geräumiges Versorgungsfahrzeug (Mercedes Benz Sprinter) sowie ein kompaktes Hilfeleistungsfahrzeug 2 (Mercedes Benz Atego).
Des Weiteren konnte in Kooperation mit der Firma Humer ein Tandem-Kofferanhänger für die umfangreiche Ausrüstung der Höhenrettungsgruppe angeschafft werden.
Im Vorjahr erfolgten zahlreiche Investitionen in die persönliche Schutzausrüstung der Feuerwehrmänner: So konnten beschädigte Uniformen ausgetauscht oder auch spezielle Einsatzstiefel für die Mitglieder der Höhenrettungsgruppe angekauft werden.
Der Großteil dieser Kosten wurde durch die Marktgemeinde Wiener Neudorf und mit weiteren Förderungen abgedeckt. Die restliche Summe konnte durch Spenden und Erlöse aus Veranstaltungen finanziert werden.

Grundlagen im Vordergrund

„Um für die im Einsatz an uns gestellten Aufgaben bestens vorbereitet zu sein, wurden zahlreiche Grundlagenschulungen im Vorjahr zur Aus- und Weiterbildung angeboten,“ berichtet Wistermayer. So wurde zum Beispiel das richtige Vorgehen bei einer Brandmeldeauslösung geschult, die patientengerechte Rettung eingeschlossener Personen aus einem Fahrzeug trainiert und der Umgang mit Schneid- und Trenngeräten auf einem Übungsdach geprobt. Zusätzlich fanden im Vorjahr wieder zahlreiche Fahrerschulungen, Übungen der Höhenrettungsgruppe sowie Schulungen mit den neu in Dienst gestellten Fahrzeugen statt. Abseits der bereits genannten Ausbildungen in Wiener Neudorf, besuchten zahlreiche Mitglieder Lehrgänge im Bezirk Mödling, im NÖ Feuerwehr- und Sicherheitszentrum in Tulln, bei ready4fire und der Höhenwerkstatt in Baden.

Kameradschaft, Freizeit und Familie kommen nicht kurz

Als Dank für die geopferte Freizeit und zur Förderung der Kameradschaft fanden 2019 zahlreiche Veranstaltungen für die Mitglieder und ihre Familien statt. So lud man zum gemeinsamen Heringschmaus, Skifahren sowie Surfen und feierte Weihnachten im Kreise der Feuerwehrmitglieder.

Weitere Modernisierung geplant

"Im kommenden Jahr erfolgt der Austausch des Abschleppfahrzeugs sowie die Ausschreibung für ein neues Großtanklöschfahrzeug. Somit kann die Erneuerung des Fuhrparks der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf bald abgeschlossen werden", verrät der im Vorjahr zum Branddirektor der Marktgemeinde Wiener Neudorf ernannte Kommandant Wistermayer.

2020:

Auch für die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neudorf wird das Jahr 2020 als ein besonderes Jahr in ihre fast 150-jährige Geschichte eingehen. Allein die Reduktion der Gesamteinsatzzahl im Vergleich zum Vorjahr um nahezu 20 % lässt erkennen, dass dieses Jahr ein besonderes war.

Feuerwehrkommandant Walter Wistermayer blickt zurück: „Nach Erhalt der ersten Covid-19-Dienstanweisungen des Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes am 10. März standen wir vor einer völlig neuartigen und außergewöhnlichen Situation.

Gerade zu Beginn der Krise konnten wir auf keine Erfahrungswerte zurückgreifen. Durch die notwendige Reduzierung der gemeinsamen Aktivitäten gelang es uns, die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr in keiner Phase der Pandemie zu gefährden. Mein Ziel war es, Entscheidungen rasch und effizient zu treffen – um nicht nur meine Kameraden, sondern auch deren Familien zu schützen.“

Niedrige Einsatzzahlen

Im Vorjahr rückten die ausschließlich freiwilligen Mitglieder der Feuerwehr Wiener Neudorf zu 428 Einsätzen aus. Die geringeren Alarmierungen stehen selbstverständlich zu einem großen Teil in direkter Verbindung mit den durch die Pandemie getroffenen Maßnahmen. Langeweile kam aber für das 108-köpfige Team dennoch nicht auf.

So konnten im vergangenen Jahr 24 Personen und 14 Tiere gerettet oder aus Notlagen befreit werden. Zusätzlich sorgten die in Wiener Neudorf stationierten Sonderfahrzeuge samt den vorhandenen Fachkenntnissen für knapp 25 überörtliche Anforderungen.

Feuerwehrkommandant Wistermayer verrät: „Wir haben uns letztes Jahr auch bewusst dazu entschieden, alle aufschiebbaren Wespennestentfernung nicht mehr durchzuführen, sondern Anrufer an Fachfirmen zu verweisen. Dies sorgte zusätzlich für eine Entlastung der ehrenamtlichen Mitglieder“.

Großeinsätze blieben nicht aus

Trotz der zahlenmäßigen Reduktion der Einsätze blieben spektakuläre und große Einsätze nicht aus. So hielten mehrere Brände im Industriezentrum Niederösterreich Süd (IZ Nö Süd), Geschäfts- und Werkstättenbrände, zahlreiche Fahrzeugbrände aber auch Zimmer- und Wohnhausbrände die Mannschaft auf Trab.

Auch am Schadstoffsektor wurde im Vorjahr mehrmals auf Spezialwissen aus Wiener Neudorf gebaut. So galt es z.B. nach dem Brand eines Elektrofahrzeuges richtig zu handeln, Betriebsmittel nach der Kollision eines Zuges mit einem Lkw abzupumpen oder nach Unfällen mit Schadstoffen im IZ Nö Süd Gefahren zu beseitigen.

Obwohl coronabedingt der Straßenverkehr messbar weniger wurde, rückte die Feuerwehr Wiener Neudorf 2020 zu 151 Interventionen nach Verkehrsunfällen aus. Dabei erstreckte sich das Einsatzspektrum vom einfachen Auffahrunfall bis hin zum schweren Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang.

Definitiv neu waren im Vorjahr die Schutzvorkehrungen im Feuerwehrhaus und bei sämtlichen Einsätzen. So wurde ab März nahezu kein Einsatz mehr ohne Schutzmaske, Einweghandschuhen und griffbereitem Einwegoverall abgearbeitet. Auch die Rettung einer an Covid-19 erkrankten Person mit Hilfe der Drehleiter ging als Premiere in die Feuerwehrgeschichte ein.

Erneuerung im Fuhrpark

Das bereits vor mehreren Jahren gemeinsam mit der Gemeinde Wiener Neudorf gestartete Fahrzeugkonzept, welches die Modernisierung des Fuhrparkes zum Ziel hat, konnte mit der Indienststellung eines neuen Abschleppfahrzeuges (ASP) fortgeführt werden.

So wurde ein neues, speziell auf die Bedürfnisse der Autobahnfeuerwehr angepasstes ASP, auf Basis eines Mercedes Benz Econic im Herbst in den Dienst gestellt. Das Spezialfahrzeug wurde durch die Firma Eberl aufgebaut und bietet nun Platz für insgesamt vier Feuerwehrmänner. Seither stellen immer größer und schwerer werdende Unfallfahrzeuge kein Problem mehr bei der Bergung für die ehrenamtlichen Kräfte dar.

Ende Oktober konnte auch noch die europaweite Ausschreibung eines Großtanklöschfahrzeuges (HLF 4) beendet und nach einstimmigem Gemeinderatsbeschluss beauftragt werden. Erste Detailbesprechungen mit der Aufbaufirma (Rosenbauer) fanden dazu bereits online statt.

Reduktion des Gemeinsamen

Besonders ungewöhnlich war das vergangene Jahr aber in Punkto Gemeinschaft: Zahlreiche Schulungen, Übungen oder Fortbildungen fanden nur mit geringer Teilnehmerzahl statt oder mussten gänzlich abgesagt werden. Diese Maßnahmen trafen leider zu einem großen Teil die wichtige Nachwuchsarbeit – nahezu das gesamte Jahr der Feuerwehrjugend fiel aus, auch die in den Aktivstand überstellten Mitglieder hatten wenig Chance, wichtige Ausbildungen zu absolvieren.

Darüber hinaus mussten die bei der Bevölkerung beliebten Feuerwehrfeste (z.B. der Punschstand vor Weihnachten) abgesagt werden.

Sehr ungewohnt war 2020 auch, dass das Feuerwehrhaus viele Wochen nur noch für unaufschiebbare Tätigkeiten oder nach der Alarmierung zu Einsätzen betreten werden durfte – es gilt seit jeher als zentraler Treffpunkt und als Basis für die Kameradschaft innerhalb der „Feuerwehrfamilie“.

Massentest und Erdbeben

Auch das Jahresende hatte noch einige Überraschungen parat: so unterstützte die Freiwillige Feuerwehr nicht nur erstmalig einen Massentest in Wiener Neudorf, sondern transportierte auch die dafür benötigte Schutzausrüstung in den Bezirk Mödling. Danach stand das Wechselladerfahrzeug mit zwei Wiener Neudorfer Feuerwehrmännern im Zuge des internationalen Hilfseinsatzes nach dem schweren Erdbeben in Kroatien im Dienst. Auch dieser Einsatz konnte kurz vor dem Jahreswechsel erfolgreich beendet werden.