15.10.2011 09:00
Von: MP

Übung in Chemiebetrieb

Am Samstag, den 15. Oktober fand am Vormittag eine Gesamtübung in einem chemieverarbeitenden Betrieb im IZ NÖ SÜD statt. Die Übung wurde vom Ausbilder in der Feuerwehr, Brandmeister Markus Podhorsky, und dem zuständigen Brandschutzbeauftragten der Firma gemeinsam ausgearbeitet. Übungsthema war "Menschenrettung aus schwer zugänglichen Bereichen" am Firmenareal.

Beim ersten Übungsszenario musste eine bewusstlose Person aus dem 1. OG einer Fabrikshalle gerettet werden. Die Person wurde vom anwesenden Betriebssanitäter betreut und die Feuerwehr von der Betriebsbrandschutzgruppe in die Lage eingewiesen. Da das gesamte erste OG ausschließlich über eine steile Metalltreppe erreichbar war und nur aus Gitterrostböden bestand, überall durch Rohre, Leitungen und Tanks beengte Platzverhältnisse herrschten, entschied sich der Einsatzleiter für eine Rettung mittels Spineboard. Der weitere Transport wurde mittels Krankentrage über die Drehleiter abgewickelt.

Beim zweiten Szenario war eine Person mit einem gebrochenen Bein in der mittleren Ebene (ca. 7 m Höhe) eines Tanks zu retten. Beim Eintreffen der Feuerwehr wurde die verletzte Person vom Betriebssanitäter betreut. Da in diesem Bereich ein Einsatz der Drehleiter oder das arbeiten mit dem Kran des Schweren Rüstfahrzeuges nicht möglich war entschied sich der Einsatzleiter für eine Rettung mittels Rollgliss und Rettungswanne. Das Rollgliss (ähnlich eines mehrfach eingescherten Flaschenzuges mit Seilbremse) wurde auf ca. 15 m Höhe am Tank fixiert und die Person mittels Schaufeltrage in die bereits vorbereitete Rettungswanne gelegt. Die Rettungswanne wurde mit 2 Leinen gesteuert und langsam zu Boden gelassen wo die verletzte Person dem Rettungsdienst übergeben wurde.

Als letztes Szenario wurde noch angenommen das sich eine verletzte Person auf einem der beiden Schlote über dem Heizhaus befindet und nicht mehr selbstständig absteigen kann. Es wurde die Drehleiter in Stellung gebracht und mit dem Korb zu den Schloten hochgefahren. Das positionieren der Drehleiter gestaltete sich insofern schwierig, da die Platzverhältnisse für die Aufstellfläche von Vordächern und einer Rohrbrücke etwas beengt waren. Aber für die routinierte Drehleiterbesatzung war die optimale Fahrzeugplatzierung kein Problem und somit konnte auch diese Aufgabe sofort gelöst werden.

Ein Dank gilt der Werksleitung für das zur Verfügung gestellte Übungsobjekt und der Betriebsbrandschutzgruppe für die tadellose Zusammenarbeit.