14.05.2011 09:00
Von: LD

Gesamtübung: Höhenrettung

Da die Interventionen im Bereich der Höhen- und Tiefenrettung ständig zunehmen, wurden bereits bei vielen Feuerwehren in den letzten Jahren damit begonnen, KameradenInnen speziell auszubilden und Equipment zu beschaffen.

Wurde davor dieser Einsatzbereich in Sachen Ausbildung und Ausrüstung vielerorts in den Hintergrund gestellt bzw. auf Erfahrungen aus dem Klettersport vertraut, setzt sich in der heutigen Zeit eine professionelle Einstellung im Bereich der Höhen –und Tiefenrettung durch.

Bereits im Jahre 1997 wurde dieses Problem auch in Wiener Neudorf  erkannt und eine Höhenrettungsgruppe gegründet. Mit dem Ankauf des schweren Rüstfahrzeuges, 10 Jahre später, wurde nochmals auf dieses Aufgabengebiet Augenmerk gelegt.
 
Weitere Ausrüstung für das Arbeiten am Seil wurde angekauft bzw. erneuert. Auch wurden im Zuge der Ausbildung wieder damit begonnen, Feuerwehrmänner für diesen Spezialbereich zu sensibilisieren und Übungen auszuarbeiten.

Ein nicht alltägliches Übungsobjekt bot sich der Feuerwehr am Parkplatz der Shopping City Süd mit einem rund 40 Meter hohen Gerüstturm.

Der Turm wurde durch die Firma Spider Rock in den Monaten April und Mai für die weltweit größte mobile Flying-Fox Anlage im Einsatzgebiet der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf aufgebaut.

Bereits vor Eröffnung dieses besonderen Objektes trat der Veranstalter an die Blaulichtorganisation heran, um einen reibungslosen Ablauf innerhalb der zwei Monate zu gewährleisten. 

Bereits am Eröffnungstag führten Höhenretter der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf sowie die Höhenrettungsgruppe der nahe gelegenen Berufsfeuerwehr Wien eine gemeinsame Übung durch.

Für den 14. Mai 2011 wurde eine Gesamtübung für alle aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf organisiert.

Samstags um 9:00 Uhr früh trafen die Übungsteilnehmer im Feuerwehrhaus ein. In einer einstündigen Lehreinheit wurden die für die Höhen- und Tiefenrettung vorhanden Geräte besprochen sowie ihre Handhabung erläutert.

Am Turm angekommen rüsteten sich die Übungsteilnehmer mit der benötigten Ausrüstung aus und wurden in zwei Gruppen geteilt.

Die erste Gruppe führte erste praktische Abseilübungen auf einem circa 3 Meter hohen Podest durch. Zur gleichen Zeit wurde die zweite Gruppe über den gesicherten Aufstieg mittels Y-Klemmen im Inneren des Turmes unterwiesen.

Nachdem die Grundlagen für das Arbeiten in Höhen für alle Teilnehmer durch das Ausbildnerteam nochmals wiederholt wurden, konnte der Turm bestiegen werden.

Am obersten Punkt angekommen, mussten sich die Feuerwehrmänner im Stationsbetrieb entweder aktiv abseilen oder wurden durch einen Flaschenzug zu Boden befördert.

Um das Arbeiten in luftiger Höhe so sicher wie möglich zu gestalten, wurde an jeder Station unter Einsatz von zwei unabhängig voneinander angebrachten, also redundanten Systemen, gearbeitet. Weiters befanden sich für die Zeit der Übung, ausgebildete Höhenretter der Feuerwehr sowie ein Drehleiter vor Ort, um bei Bedarf rasch helfen zu können.

Nach erfolgreichem Stationsbetrieb konnten auch die Attraktionen des Spider Rock Turmes von der Feuerwehr getestet werden. So konnte die Seilrutsche mit einer Länge von 360 Metern sowie die Freifalleinrichtung (Powerfan) benutzt werden.

Leider nahm die Übung durch ein Gewitter ein rasches Ende, trotzdem konnte das Übungsziel, die Gewöhnung, sowie das sichere und richtige Arbeiten in großen Höhen, erreicht werden.

Besondern Dank gilt dem Spider Rock Team für das Ermöglichen dieser einzigartigen Übung.

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