10.10.2009 09:00
Von: Martin Hofbauer/BFK Mödling

Großübung der Schadstoffeinheit 14

Die Schadstoffeinheit des Bezirkes Mödling bestehend aus den Freiwilligen Feuerwehren Wr. Neudorf, Perchtoldsdorf und Breitenfurt probten am 10. Oktober gemeinsam mit der Feuerwehr Kaltenleutgeben und dem Schadstoffberatungsteam den Ernstfall im Zuge einer groß angelegten Übung.
Die Übungsausarbeitung und -verantwortlichkeit wurde von V Christian Vlach von der FF Perchtoldsdorf durchgeführt.

Übungsannahme war ein schwerer Verkehrsunfall zwischen einem Gefahrengut LKW und einem PKW mit eingeklemmter Person im Ortsgebiet von Kaltenleutgeben. Von der BAWZ Mödling wurden die vorgesehenen Einheiten nach dem Alarmbild T2 und S3 alarmiert.

Die Übung fand auf dem Gelände der Firma Lafarge in Kaltenleutgeben statt. Die örtlich zuständige Feuerwehr Kaltenleutgeben traf als erste ein und begann sofort mit der Menschenrettung sowie dem Aufbau eines umfassenden Brandschutzes in Form eines Schaumteppichs.

Die auf dem Unfall-LKW befindlichen Hinweistafeln wiesen auf die Gefahrennummer 38 und Stoffnummer 1198 hin. Diese Information wurde vom Einsatzleiter an die BAWZ übermittelt, wodurch diese den auf der Anfahrt befindlichen Schadstoffeinheiten bereits den Stoffnamen (Formaldehyd) übermitteln konnte.

Nach deren Eintreffen wurde die Absperrung der Unfallstelle erweitert und der ausgetretene Gefahrenstoff mit Hilfe von Datenblättern und Nachschlagewerken genau analysiert. Ergebnis der Analyse war, dass es sich bei Formaldehyd um einen toxischen Stoff welcher mit Luft in einem weiten Konzentrationsbereich explosionsfähige Gemische bilden kann handelt.

Daher mussten alle weiteren Maßnahmen unter Schutzstufe 3 durchgeführt werden. Parallel wurden sämtliche Kanaleinlaufschächte abgedichtet und die weitere Ausbreitung des auslaufenden Mediums unterbunden. Der erste Trupp der FF Perchtoldsdorf hatte die Aufgabe das Leck am LKW-Anhänger provisorisch abzudichten. In weiterer Folge wurde das Auspumpen des Tanks durch einen Trupp der FF Wr. Neudorf vorbereitet und das Medium durch eine Spezial-Pumpe des Schadstoff-Fahrzeuges Wr. Neudorf in geeignete Behältnisse umgepumpt.

Um die eingesetzten Kräfte sowie sämtliche Geräte und Ausrüstungen zu dekontaminieren wurde ein Dekoplatz errichtet.
Zur Versorgung der eingeklemmten Person sowie zum Schutz der eingesetzten Kräfte stand während der gesamten Übung ein Team des Roten Kreuzes unter der Leitung von Dr. Clemens Wehrberger bereit.

Nach erfolgreicher Abarbeitung aller Übungsaufgaben wurde vor Ort die Nachbesprechung durchgeführt und alle Teilnehmer durch die Versorgungsgruppe 14 verköstigt.Der Bereitschaftsoffizier der Hauptfeuerwache Liesing, BR Ing. Sykora, war u.a. als Übungsbeobachter vor Ort.

Ziel der Übung war es die Zusammenarbeit verschiedener Feuerwehren bei einem Gefahrenstoff-Unfall zu üben, Schwachstellen aufzuzeigen und jungen Kameraden die Möglichkeit zu geben den Ernstfall zu proben.

Ein Dankschön gilt der Firma Pallanits sowie Berufsfeuerwehr Wien welche das Zugfahrzeug für den "Unfall-LKW" bzw. den Übungsanhänger zur Verfügung stellten.

Weiterführender Link: Bericht der Feuerwehr Breitenfurt