28.05.2001 21:36

Schwerer LKW-Unfall auf der A2

Am Montag, dem 28.05.2001, um 21.36 Uhr wurden wir zu einem Brandeinsatz nach einem Verkehrsunfall alarmiert. Einsatzort: Autobahn A2, Fahrtrichtung Süden, kurz vor der Abfahrt Wiener Neudorf.

Kurz darauf rückte Tank 1 und das Voraus mit dem Kommandanten aus, da nicht bekannt war, ob noch Personen in den Fahrzeugen eingeklemmt waren. Ab der Auffahrt Mödling hatte sich bereits ein Stau gebildet. Wir kamen aber trotzdem relativ rasch auf dem Mittelstreifen zum Einsatzort.

Die Lage die sich uns beim Eintreffen bot, ist eher mit dem Begriff "Schlachtfeld Straße" zu umschreiben. Ein Sattelzug lag quer über alle drei Fahrstreifen auf der Seite. Die Fahrerkabine war in den Betonleitwänden verkeilt. Auslaufender Treibstoff und Kühlwasser, welches über den heißen Auspuff und Motor lief, sorgte für eine starke Rauch- bzw. Dampfbildung.Sofort wurde der beginnende Brand mit einem HD-Strahlrohr gelöscht und der Motor gekühlt.

Die Erkundung durch den Einsatzleiter, Branddirektor Josef Billensteiner, ergab, dass ein Sattelzug vermutlich auf Grund eines Reifenplatzers am linken Vorderrad nach links ausgeschert und gegen die Betonleitwand in der Mitte geprallt war. Danach kippte der Sattelzug auf die rechte Fahrzeugseite um und schlitterte einige Meter dahin.

Durch die Wucht des Anpralles auf die Betonleitwand wurde diese stark beschädigt und zahlreiche Betonbrocken auf die Fahrbahn in Fahrtrichtung Wien geschleudert.

Dabei wurden vier Fahrzeuge, die in Richtung Wien fuhren, beschädigt und eine Fahrzeuginsassin verletzt.Der Lenker des Sattelzuges erlitt zahlreiche Schnittwunden und wurde von dem ebenfalls eingetroffenen Rettungskräften versorgt.

Tank 2 , welcher kurz danach ausrückte, hatte den Befehl, von der Auffahrt Wiener Neudorf in Richtung Wien aufzufahren, um die Unfallstelle auf dieser Fahrtrichtung abzusichern und den Brandschutz von der gegenüberliegenden Seite aufrechtzuerhalten. Dies war notwendig, da mehrere 100 Liter Diesel aus dem aufgerissenen Tank, zwischen den Betonleitwänden in einen Kanal flossen. Aufgrund der Unfallsituation war die Autobahn in Richtung Süden nicht passierbar und auch in Richtung Wien war die Fahrbahn durch herumliegende Teile und Betonbrocken blockiert. Weiters war durch den auslaufenden Treibstoff eine erhöhte Brandgefahr im Unfallsbereich gegeben.

Deshalb sperrte die Gendarmerie die Autobahn zwischen Wiener Neudorf und der Auffahrt Mödling in beiden Fahrtrichtungen.

Aufgrund des Einsatzausmaßes wurde der zweite Zug nachalarmiert und das Rüstfahrzeug sowie das Schadstoffahrzeug in Marsch gesetzt. Das Vorausfahrzeug wurde als Einsatzleitung in Verwendung genommen.

Das Schadstoffahrzeug bekam den Auftrag den Kanaleinlauf abzudichten und den ausfließenden Treibstoff zu binden. Dies wurde durch den Einsatz eines Kanaldichtkissens und dem Aufbringen vom Bindemittel erledigt. Wie sich später herausstellte, mündet der Kanal in ein Sammelbecken und somit bestand keine Gefahr für die Umwelt.Danach begannen die Vorbereitungen für die Fahrzeugbergung. Da der Sattelzug zwischen den Betonelementen lag und die Vorderachse ausgerissen war, konnte ein Aufstellen mit Seilwinden nicht durchgeführt werden.

Über Florian Mödling wurde der Kran der Feuerwehr Mödling alarmiert. Bevor jedoch überhaupt an das Aufstellen gedacht werden konnte, mußte die Ladung geborgen und aus dem unmittelbaren Unfallbereich entfernt werden.

Mit einem Radlader der in Wiener Neudorf ansässigen Firma Ostermann wurden die gepressten, ca 1000kg schweren Papierblöcke auf ein Ersatzfahrzeug geladen.Dann wurde der 70-Tonnen Kran der FF Mödling in Stellung gebracht.Während der Kran die Zugmaschine hochhob mussten wir noch die abgerissene Vorderachse mit der Trennscheibe abschneiden.Der Sattelzug wurde über die Betonprofile gehoben und auf die Fahrbahn gelegt. Danach wurde das Fahrzeug aufgestellt und von der Fahrbahn entfernt. Nach Abschluss der Bergearbeiten wurde die Unfallstelle noch für die Unfallaufnahme der Gendarmerie ausgeleuchtet.Die Feuerwehr Wiener Neudorf war mit 9 Fahrzeugen und 26 Mann und die Feuerwehr Mödling mit 3 Fahrzeugen und 6 Mann im Einsatz.Einsatzende war nach 6 Stunden um 03.30 Uhr.