16.02.2012 11:53
Von: Pressestelle BFK Mödling

Schadstoffeinsatz im Ortsgebiet

In einem Unternehmen in Wr. Neudorf im IZ NÖ Süd kam es aus bisher unbekannten Gründen am Vormittag des 16. Februar 2012 zu einem Schadstoffunfall. Im Kellerbereich einer Firma trat aus einem IBC-Behälter (ca. 600 l.) 85%-ige Phosphorsäure gemischt mit Wasser aus.

Die Bezirksalarmzentrale alarmierte um 10:54 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Wr. Neudorf zum Unfallort. Nach Absicherungsmaßnahmen durch die Einsatzkräfte wurde der Schadstoffberatungsdienst des Landes NÖ, welcher bei der FF Mödling stationiert ist, zur Lageerkundung alarmiert.

Nach gemeinsamer Erkundung durch Einsatzleiter HBI Walter Wistermayer mit der Firmenleitung wurde entschieden, die Schadstoffeinheit des Bezirkes Mödling zu alarmieren. Weiters wurden zur Sicherheit zwei Mitarbeiter des Unternehmes ins Krankenhaus gebracht.

Um 11:53 Uhr erfolgte die Alarmierung der Feuerwehren Perchtoldsdorf und Breitenfurt. Weiters wurde das Einsatzleitfahrzeug der Feuerwehr Laxenburg angefordert. Gleichzeitig wurde ein Schadstofftrupp der Feuerwehr Wr. Neudorf mit Schutzstufe II ausgerüstet, um erste Proben mit Indikatorstreifen zu entnehmen.

Der Schadstofftrupp konnte auf einer Fläche von rund 5m² einen Austritt der Flüssigkeit in ca. 1 cm Höhe am Boden feststellen. Durch das Austreten kam es zu einer chemischen Reaktion. Die Messungen ergaben einen PH-Wert von 3 (säuerlich).

Um weitere Gefahren ausschließen zu können, begab sich ein zweiter Schadstofftrupp in den Keller, um Messungen auf Explosionsgefahr, ätzende Dämpfe und eine mögliche Bildung von Wasserstoffgas mittels GDA 2 durchzuführen. Zum Glück verliefen alle Messungen negativ.

Inzwischen bauten die Feuerwehren Breitenfurt und Perchtoldsdorf einen Deko-Platz auf der Rückseite des Kellerbereiches auf. Um den Schadstofftrupp zu dekontaminieren, mussten die Einsatzkräfte einen Schutzanzug mit einer Filtermaske tragen.

Nach rund 90 Minuten gelang es den Feuerwehren, die Rückkühlanlage soweit abzudichten, dass kein weiteres Austreten erfolgte. Durch die natürliche Belüftung des Kellers war es dann sogar möglich, nach weiteren Messungen den betroffenen Bereich ohne Atemschutz zu betreten.

Zur Sicherheit wurde ein Chemikalienbindemittel im betroffenen Bereich aufgetragen, um etwaige Rückstände binden zu können.

Nach über vier Stunden konnten die rund 40 Einsatzkräfte mit deren 12 Fahrzeugen wieder einrücken.