1970-1980

Entwicklung steigt exponentiell

Ab 1970 setzt in Wiener Neudorf eine rasante Entwicklung ein. Die Einwohnerzahl hat sich seitdem verdoppelt und steigt weiter an. Zahlreiche Betriebe haben die Verkehrsgunst zu Betriebsgründungen genutzt und neue Arbeitskräfte angezogen. In absoluten Zahlen: Rund 9.000 Personen leben auf einer bescheidenen Fläche von 6,1km2!

1972: Ein Tanklöschfahrzeug 2000 auf Mercedes- Benz-- Fahrgestell, ein Mannschaftstransportfahrzeug auf Ford Transit und ein Rüstanhänger werden in Dienst gestellt. Mit den ersten vier Burschen gründet man die erste Feuerwehrjugendgruppe. Der Mitgliederstand beträgt 13 Mann Kommando- und Chargendienstgrade, 18 Mannschaftsdienstgrade, sieben Reservisten sowie vier Angehörige der Feuerwehrjugend. Die Gesamteinsatzzahl beträgt 244, davon 33 Brandeinsätze, 79 Technische Hilfeleistungen und 132 Wasserversorgungen.

1973: Am 18. August erfolgt die Übersiedlung in das neue Feuerwehrhaus, welches mit 1. September 1973 offiziell in Betrieb genommen wird. Ein Großbrand im alten Brauereigebäude, dem späteren Versteigerungshaus, macht den Einsatz von 20 auswärtigen Feuerwehren erforderlich. Drei Feuerwehrmänner der insgesamt 260 Eingesetzten werden im Zuge der Brandbekämpfung verletzt.

                                              

1974: Am 20. Jänner wird erstmals in der Feuerwehrgeschichte der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf eine Mitgliederversammlung abgehalten und ein Öleinsatzfahrzeug seitens der NÖ Landesregierung zugewiesen. Bezirksalarm wird bei einem Großbrand in einem Nitrofilmlager des Österreichischen Filmarchivs bei Laxenburg ausgelöst: 40 Filmrollen und ein Pkw fallen den Flammen zum Opfer.
Im November werden wir zu einem tragischen Tankwagenunfall bei Münchendorf gerufen: Ein mit 25 Tonnen Rübenmelasse beladenes Schwerfahrzeug verunfallte, der Lenker wird im Fahrerhaus erdrückt.

1975: Die ersten Personenrufempfänger (Piepserl) und ein Kommandofahrzeug werden angekauft.

1976: Erstmals wird ein Außen-Grundlehrgang der NÖ Landesfeuerwehrschule in Wiener Neudorf abgehalten, der bis dato zweimal jährlich stattfindet. Nach Kollision mit einem Lkw-Zug prallt im Mai ein Autobus in die massive Klostermauer. Dabei entsteht beträchtlicher Sachschaden.

1977: Zwei Feuerwehrmänner legen die Sprengdienstleistungsprüfung ab, und vier Mann erringen das begehrte Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold. Darüber hinaus nimmt eine Bewerbsgruppe an den Leistungsbewerben in Südtirol/Italien teil.
Der Fuhrpark wird durch ein KRAD Jawa 350 erweitert. 70 Mitglieder gehören der Feuerwehr an. Forellenbestand kann nach Heizölaustritt aus Lackfabrik in Gaaden gerettet werden.

1978 - Großbrandserie im Bezirk Mödling: Lack-Produktionshalle in Guntramsdorf nach Explosion in Vollbrand. Der Jahrhundertbrand bei Sleepy- Vösendorf fordert auch die Wiener Neudorfer Feuerwehr. Aufgrund Wasserversorgungsprobleme brennt der Polstererzeugungsbetrieb bis auf die Grundmauern nieder.
Die Industrie-Großbrandserie reißt nicht ab:
Eine Autozubehörfirma in Perchtoldsdorf brennt nieder-15 Millionen Schilling Sachschaden.
Ein umgestürzter Tankzug auf der Außenringautobahn beschert der Feuerwehr Wiener Neudorf einen langwierigen Einsatz: Etwa 5.000 Liter Mineralöl treten aus.
Die Gemeinde stellt der Feuerwehr ein neues Tanklöschfahrzeug 2000 auf Mercedes-Benz, als Ersatz für die ausgediente "Karoline", zur Verfügung. Dieses Fahrzeug verfügt bereits über eine Seilwinde.

1979: Eine mobile Atemluftfüllstation, das erste Atemluft-Füllfahrzeug seiner Art Österreichs, auf Ford und ein Lastfahrzeug auf Volkswagen werden angekauft. Ein Massenunfall kostet zwei Menschen das Leben, 16 Fahrzeuge brennen vollständig aus.
Im Zuge des 200jährigen Jubiläums der Pfarre Wiener Neudorf spendet Weihbischof Florian Kuntner im Jahre 1980 mehreren Feuerwehrmännern das Sakrament der Firmung.
Der Alarmplan "Einsatz Wien" wird geschaffen, welcher im Anlaßfall ein Einrücken der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neudorf in die Wiener Hauptfeuerwache Favoriten vorsieht.